Wenn Affen fasten

Autor*in
ISBN
978-3-86566-273-6
Übersetzer*in
Hächler, Bruno
Ori. Sprache
Indisch
Illustrator*in
Ranade, Shilpa
Seitenanzahl
28
Verlag
minedition
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Bargteheide
Jahr
2015
Lesealter
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
13,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Indische Tempelaffen haben es gut. Indische Tempelaffen werden von den Besuchern gefüttert und müssen sich ihre Nahrung nicht selbst besorgen. Aber: Indische Tempelaffen bewegen sich zu wenig, sie werden ""langsam aber sicher zu dick"". Chakku verkündet: ""Morgen werden wir den ganzen Tag fasten.""

Beurteilungstext

Noch versteht Makako, der letzte Woche wegen seines Gewichts samt Schlafast auf den Boden krachte, nicht so recht: ""Wie? Was? Fast nichts essen?"" Doch dann setzt sich der Chef der Affenbande durch. Meint er jedenfalls, denn seine Meute versteht es in winzig kleinen Schritten, dass aus der Meditation, dem stillen Dasitzen und Nachdenken, nur insofern etwas wird, als dass das Nachdenken zu einer totalen Niederlage der Idee wird.
Der farbig und in unterschiedlicher Größe gestaltete Text ist selbstverständlich (nur) etwas für Selbst- oder Vorleser, gibt aber zugleich Hinweise, wie er zu betonen ist: ""GAR NICHTS?"" ist in Gelb auf braunem Grund groß gedruckt, da muss das ""... kreischte ..."" nicht mehr hervorgehoben werden. Der gute Vorleser wird richtig gerufen / geschrien / gekreischt haben.

Shilpa Ranade zeichnet ihre Figuren auf dem kartonierten Papier ohne Hintergrund. Nur selten entsteht eine perspektivische Sicht. Die Affen sind eher Karikaturen als anatomisch korrekt gezeichnet: Die Körper sind dick und unförmig, einige sind farbig in Rot (Chakku, der Chef), Blau oder Violett, die meisten jedoch in Braun gehalten. Die langen und dünnen Arme und Beine sind mit schwarzer Kohle gezeichnet und enden in weißen Händen und Füßen mit extrem langen Fingern / Zehen. Wir erkennen sehr deutlich: Die Affen sind Orang-Utans, Menschenaffen also. Und genauso trickreich wie es Menschen in der Gruppe sein können, sind es die Affen in der Horde.

Das ist sehr vergnüglich zu lesen und zu hören - und die Bilder stehen dem witzigen Inhalt des Textes nicht nach.

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Diese Rezension wurde verfasst von uhb.
Veröffentlicht am 01.07.2015