Weltreise Australien: Paula und die Wüstenflamme

Schlagwörter

• Abenteuer
• Kulturen
• Reisen

Teaser

Paula bekommt zum Geburtstag eine Reise nach Australien geschenkt. Eigentlich möchte sie dort gar nicht hin und als ihre Mutter kurz nach der Ankunft auch noch mit einem Bänderriss ins Krankenhaus muss, kommt alles anders als geplant. Es beginnt ein unerwartetes Abenteuer, bei dem Paula auf Rätseljagd die Zauber des Herzlandes Australien kennenlernt.

Beurteilungstext

„Australien – Herzland“ – dort gibt es eine Wüste mit vielen Köpfen, Menschen, die in Maulwurfshöhlen leben und ein Muschelhaus (S. 18).
Paula fühlt sich auf den Arm genommen. Kann das wirklich sein? Aber Marten, der neue Freund ihrer Mutter meint es ernst. Und um Paula zu beweisen, dass er die Geschichten nicht erfunden hat, möchte er ihr die Wunder seines geliebten Landes vor Ort zeigen. Obwohl Paula weder begeistert von Marten noch von der Idee der Reise ist, lässt sie sich darauf ein und gibt Marten eine Chance.
Doch als ihre Mutter schon kurz nach der Ankunft in Sydney umknickt und für längere Zeit ins Krankenhaus muss, bringt Marten Paula zu der ihr unbekannten Tante Sim ins australische Outback. Sie soll in der kargen ländlichen Gegend in ihren einfachen Lebensverhältnissen auf Paula aufpassen. Obwohl Sim sich nur schwer mit der Rolle anfreunden kann, möchte sie Paula das Land zeigen und lockt sie mit einem Zeitungsartikel auf die Spur eines riesigen verschwundenen Opals, der „Wüstenflamme von Andamooka“. Als sich Paula auch noch um ein verwaistes Känguru Baby kümmern darf, scheint die Trennung von ihrer Mutter doch gar nicht mehr so schlimm zu sein. Die Jagd nach dem Opal führt jedoch nicht nur quer durch Australien, sondern nimmt etwas andere Wendungen als von Sim gedacht. So gerät Paula ernsthaft in Gefahr und muss sich auch auf eigene Faust durchschlagen.
Was zunächst „nur“ den Eindruck einer spannenden Abenteuergeschichte von Paula und Sim erweckt, ist gleichzeitig ein versteckter Reiseführer durch sehenswerte Orte von Australien. Paula und somit auch die Leser*innen erfahren etwas über die geografischen Besonderheiten des Landes, aber auch das Leben und die Geschichte seiner Bewohner. Dies führt in den ersten Kapiteln dazu, dass es etwas herausfordernd ist, der Geschichte zu folgen und in ihren Bann gezogen zu werden, da hier die Informationen und Sehenswürdigkeiten mehr im Vordergrund stehen. Im Laufe der Geschichte fügen sich die Sachinformationen jedoch sehr organisch in die Erzählung ein, sodass die Leser*innen über den Spannungsbogen der Verfolgungsjagd in die Besonderheiten des Ortes mit hineingezogen werden. Auch die vereinzelten Illustrationen von Betie Pankoke unterstützen, dass der Hauptfokus auf der Abenteuergeschichte liegt, da diese die Figuren, nicht aber die Orte aufgreifen. Mit schnellen, kantigen Linien vermitteln die comichaften Illustrationen einen Eindruck von den Protagonist*innen und vertiefen einzelne Spannungsmomente zum Teil mit Ideen, die über die Textebene hinausgehen.
Insgesamt eignet sich das Buch als Lektüre für Kinder, die sich auf eine Australienreise vorbereiten oder etwas über das Land erfahren möchten. Gleichermaßen kann das Buch aber auch Grundschulkindern vorgelesen werden und bietet die Möglichkeit, im Dialog über die Sehenswürdigkeiten die vereinzelten Illustrationen durch Bilder von den realen Schauplätzen zu ergänzen.