Weise Mönche und ein verkauftes Wunder

Autor*in
Bentele, Günther
ISBN
978-3-654-60313-1
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Puth, Klaus
Seitenanzahl
Verlag
Auditorium Maximum
Gattung
Krimi
Ort
Darmstadt
Jahr
2016
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Fachliteratur
Preis
19,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Der junge Klosterbruder Froben ist dankbar, dass er als Waise im Kloster aufgenommen wurde. Meist wird seine Putzarbeit kaum bemerkt, doch er ist aufmerksamer und klüger als die meisten Mönche annehmen. So bestaunt er zwar das Wunder des blutenden Kreuzes am Karfreitag, aber er entdeckt auch geheime Machenschaften und muss nach einem Diebstahl wertvoller Bücher sogar um sein Leben fürchten.

Beurteilungstext

Gier nach Macht und Reichtum, der Kampf um Einfluss als Klostervogt und daraus resultierender Betrug - das Leben im Kloster war bei weitem nicht so friedlich, wie es spätere Jahrhunderte gern annehmen.
Froben, der als elternloser Bauernjunge früh im Kloster der Heiligen Dreifaltigkeit aufgenommen wurde, hat nur einen Gänserich als Freund, den er vor dem Schlachten retten will und in der großen Zehntscheune versteckt. Er berichtet von den Aufgaben, die er für die Mönche zu erledigen hat und nimmt seine Umgebung mit wachem Blick wahr. Es beginnt mit dem Blutwunder an Karfreitagmorgen, als er mit einem Mönch alles für das Passionsspiel vorbereitet. Froben versteht nicht, dass er nicht darüber sprechen darf - und so wendet er sich an den Zuhörer, den er duzt und der nun mit ihm Zeuge aller weiteren Ereignisse wird.
Das Wunder des aus der Seitenwunde blutenden Jesus zieht zahlreiche Besucher an. Der Abt überlegt, eine neue größere Kirche zu bauen. Das Kapitel, bestehend aus allen Mönchen des Klosters, muss zustimmen und zwei Grafen mischen sich ein, die die Schutzherrschaft über das Benediktinerkloster übernehmen möchten. Ein seltsamer Franziskanermönch taucht auf, wertvolle Bücher werden aus dem Scriptorium gestohlen. Froben wird beschuldigt, doch er berichtet nun endlich alles, was er gehört und gesehen hat, z.B. das von der Nacht, als er seinen Gänserich im Dorfteich schwimmen ließ. Die Klostergemeinschaft ist ein Mikrokosmos, in dem ganz unterschiedliche Menschen miteinander auskommen (müssen). Froben stellt sie uns alle vor.
Eingebettet in dieses spannende Abenteuer aus dem Jahr 1263, in dem zwar der Diebstahl, aber nicht das Wunder letztendlich ganz geklärt wird, sind viele Sachinformationen über die Klosterregeln des heiligen Benedikt von Nursia, über den Tagesablauf der Mönche, aber auch über die kulturelle Bedeutung der Klöster wie ihre wichtige Funktion als Wirtschaftsunternehmen. Der Sprecher Thomas Krause verleiht der kindlichen Erzählerstimme eine große Glaubwürdigkeit und steigert sein Tempo bei zunehmender Gefahr für die Hauptperson. Was die vielen Erklärungen betrifft, wäre neben der knappen Inhaltsangabe und denen über den Autor ein Booklet sicherlich eine gute Hilfe für die jungen Zuhörer.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von OAL.
Veröffentlicht am 01.10.2016

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