Weiblich, Ledig, Untot

Autor*in
Davidson, Mary Janice
ISBN
978-3-8025-8123-6
Übersetzer*in
Zeller, Stefanie
Ori. Sprache
Amerikanischen
Illustrator*in
Koopmann, Anke - Umschlagillu.
Seitenanzahl
320
Verlag
Egmont vgs
Gattung
Erzählung/RomanFantastik
Ort
Köln
Jahr
2007
Lesealter
14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
8,25 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

Sogar als Vampirin bleibt Betsy an Designerschuhen interessiert. Das entgeht auch ihren Vampirfreunden nicht, die Betsys Tick zu nutzen wissen.

Beurteilungstext

Als Tote erwacht, glaubt Elizabeth Taylor, Betsy genannt, dass sie in der Hölle sei. Doch außer ihrer Gier nach Designerschuhen - Pradas, Guccis, Fendis - ist sie sich eigentlich keiner Sünde bewusst. Also muss sie langsam die Erkenntnis gewinnen, dass sie im Club der Vampire angekommen ist und sich auf ein Vampirleben einzustellen hat. Jedoch können die den Vampiren zugeschriebenen Abschreckungen durch Bibel, Kreuz und Vaterunser ihr nichts anhaben. Was die Nahrung blutsaugender Vampire betrifft, ist sie dann allerdings der Meinung, “dass Leute, die Risotto essen können, da nicht mitreden können.” Ihren immer immer aufsteigenden Heißhunger nach Blut stillt sie durch einen Biss in den Hals eines attraktiven Mannes und kann dadurch wahre Sex-Orgien mit ihrem jeweiligen SP = Sexpartner erleben. Sinclair, ein alternder Vampir, hält Betsy für die langersehnte Königin der Vampire, wovon sie selbst natürlich nichts wissen will.
Liebhaber von Fantasy-Literatur werden an “Weiblich, ledig, untot” ihr Lesevergnügen haben. Turbulent, action- und dialogreich, mitunter auch witzig, ist das Geschehen eng mit Realität verknüpft, wobei auch die kuriosesten Einfälle genaue Beobachtung und Darstellung von Wirklichkeit nicht hindern. Seitenhiebe auf amerikanische Lebensart werden ausgeteilt, wenn die Ich-Erzählerin z.B. feststellt, dass ihre schwarzhäutige Freundin in der Gesellschaft “ungefähr so unterdrückt (sei), wie Tipper Gore” - um die Pointe zu verstehen, sollten Leser dann allerdings wissen, dass Tipper Gore wegen ihrer ambivalenten psychiatrischen Behandlung von Patienten in der Kritik steht. Wenn die Ich-Erzählerin sich die Frage stellt: “Rief Vampirismus beim Opfer das Stockholm-Syndrom hervor?” sollte auch die Bedeutung dieses Begriffs ebenso bekannt sein, wie der von “untoten Pheromen” (Pheromon = Sexuallockstoff). Der aus dem Amerikanischen übersetzte Roman besitzt alle Merkmale der trivialen Erzählform, deren Sprache deftig bis derb ist, gewürzt mit wissenschaftlichen Ausdrücken und ansonsten unterhaltsam zu lesen. Dass es sich - abgedruckt auf dem Buchumschlag - laut “Escape to Romance” in “Weiblich, ledig, untot” um “Eines der erotischsten Bücher, das ich seit Jahren gelesen habe” handeln soll, wird nicht jeder Leser so empfinden. Der zweite Band ist bereits unter dem Titel “Süß wie Blut und teuflisch gut” und ebenfalls als “Leidenschaftlich erotisch und bezaubernd boshaft” angekündigt. Die Erwartungshaltung der Fantasy-Fans ist möglicherweise geweckt.

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Diese Rezension wurde verfasst von Wie.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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