Weg mit Knut

Autor*in
Wung-Sung, Jesper
ISBN
978-3-446-25495-4
Übersetzer*in
Buchinger, Friederike
Ori. Sprache
Dänisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
223
Verlag
Hanser
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
München
Jahr
2017
Lesealter
12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
15,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

"Ein Kampf gegen den Doppelfeind, der mit Humor und Konsequenz geführt wird“, heißt es im Börsenblatt (09.02.17) und „Mit feinfühligem Humor, unpathetisch und direkt konfrontiert Wung-Sung seine Leser mit starken Wahrheiten“ urteilt Karin Gruß vom Eselsohr (01.04.17). Da schließe ich mich an! „Weg mit Knut“ von Jesper Wung-Sung ist einer der interessantesten Titel der aufkommenden SickLit.

Beurteilungstext

Jesper Wung-Sungs letzter auf Deutsch erschienene Roman „Opfer“ war eine düster-konstruierte Dystopie. In seinem Roman „Weg mit Knut“ erzählt Jesper Wung-Sung nun die Geschichte von Wiliam, der in jungen Jahren an Krebs erkrankt. Er erzählt davon, wie Wiliam zwischen Freude und Trauer, Wut und Glück hin- und hergerissen wird, aber er erzählt insbesondere von Knut. Knut erinnert jeden Leser sofort an "Karlsson vom Dach" von Astrid Lindgren und vielleicht auch ein bisschen an das Sams von Paul Maar. Knut nämlich ist klein, dick, ironisch und das Gegenteil von einem Freund. Und doch wird er jeden Tag gebraucht. Gebraucht einerseits, weil er Wiliam auf andere Gedanken bringt, ihn nicht bemitleidet, seine Sorgen gnadenlos runterspielt, um sich selber in den Vordergrund zu drängen, und ihm verhilft, ein ganz normaler Junge zu sein – worin Wiliams größter Wunsch besteht. Doch andererseits muss Wiliam Knut loswerden, will er wieder gesund werden, denn Knut ist seine Krankheit. Eine schwierige Situation, denn scheinbar braucht Wiliam Knut, um gesund zu werden und gleichzeitig muss er ihn loslassen.

Warum dieser Roman überzeugt, liegt darin begründet, dass nicht einfach eine Krankheitsgeschichte mit gutem Ausgang erzählt wird, sondern dass die Macht der Phantasie erlebbar gemacht wird. Die Macht der Phantasie, die man in der „Unendlichen Geschichte“ von Michael Ende so sehr liebt, die Phantasie, die Lebensnotwendig ist – im vorliegenden Roman wortwörtlich.

Sprachlich rasant, mit skurrilen Einfällen gespickt und lustigen Dialogen, die Knut gerne mit dem Satz abbricht „und der Rest ist Literaturgeschichte“, erzählt Wung-Sung eine ergreifende Geschichte. Ein Buch, das man wegliest, das zum Mutigsein aufruft, das Zuversicht säht und zeigt, dass schwadronieren auch heilend sein kann.

(AJuM Hamburg, Jochen Heins)

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von jhe; Landesstelle: Hamburg.
Veröffentlicht am 26.12.2017

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