We all fall down

Autor*in
Walters, Eric
ISBN
978-3-440-12095-8
Übersetzer*in
Zettner, Dr.
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
204
Verlag
Klee
Gattung
Ort
Stuttgart
Jahr
2009
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

11. September 2001. Neuntklässler Will verbringt einen Praktikumstag bei seinem Vater im World Trade Center. Der ist ein Karrieretyp, der bisher nie viel Zeit für seinen Sohn hatte. Entsprechend gespannt ist Wills Verhältnis zu ihm. Als die Flugzeuge in die Tower einschlagen, kämpfen Vater und Sohn gemeinsam ums Überleben.

Beurteilungstext

Will und sein Vater befinden sich zum Zeitpunkt des Anschlages im 85. Stock des Südturms und damit oberhalb der Einschlagstelle des zweiten Flugzeuges. Kurioserweise können sie das Geschehen auf den vielen Fernsehapparaten im Büro verfolgen, während unter ihnen das Inferno lodert. Wills Vater versucht, mit Will nach unten zu fliehen. Tatasächlich ist eines der Treppenhäuser weitgehend intakt, und sie können die brennenden Etagen nur leicht verletzt passieren. Unterwegs retten sie noch eine eingeklemmte Chinesin, die sie abwechselnd tragen. Vater und Sohn sprechen auf dem langen Weg nicht viel, doch beide sehen den anderen in neuem Licht. Während Will an diesem Tag lernt, dass er für seinen Vater der wichtigste Mensch auf der Welt ist und dass der sehr stolz auf ihn ist, erkennt Wills Vater, dass zum Vatersein mehr gehört, als Geld zu verdienen.
Die Geschichte ist sehr realitätsnah und glaubwürdig gestaltet und verzichtet gleichzeitig auf gar zu reißerische grausame Einzelheiten. Es gelingt dem Autor sehr gut, anhand weniger Protagonisten den Lesern die vielen Einzelschicksale hinter den Opferzahlen deutlich zu machen. Auf die politischen Hintergründe der Tat wird nur kurz, aber überraschend sachlich eingegangen. Eric Walters erzählt schriftstellerisch gekonnt und absolut packend - erst recht vor dem Hintergrund, dass die Leser wissen, was Will und sein Vater noch nicht ahnen: Das Gebäude wird einstürzen!
Ich-Erzähler Will und seine Familie sind typische Vertreter des amerikanischen Bürgertums. Wirtschaftlicher und sportlicher Erfolg, eine hohe Wertschätzung der Familie, aber auch soziales Engagement, Verantwortungsbewusstsein und das Zurückstellen persönlicher Interessen zugunsten der Allgemeinheit werden angestrebt und auch praktiziert. Wills Vater hat noch vor dem Einschlag des zweiten Flugzeuges eine Evakuierung seiner Etage gegen Widerstände durchgesetzt und als letzter - zu spät - den Weg nach draußen angetreten. Mit der Rettung der Chinesin verlieren die beiden Männer weitere wertvolle Zeit, was ihnen fast zum Verhängnis wird. Auch das Vorgehen der Feuerwehr, das den Vater von Wills Freund James das Leben kosten wird, wird mit typisch amerikanischem Pathos glorifiziert. Nach deutschen Maßstäben würde man es als schlecht durchdacht und mit einem viel zu hohen Risiko für die Rettungskräfte bei gleichzeitig geringer Effizienz bewerten. Eric Walters Erzählung ist eben sehr amerikanisch und deshalb doppelt authentisch.
“We all fall down” gibt Jugendlichen die Möglichkeit, sich dem Thema Terror auch außerhalb der Nachrichtensendungen zu nähern und gleichzeitig die USA besser kennen zu lernen. Es ist der Zielgruppe sehr gut angepasst und absolut empfehlenswert.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Spra.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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