wasser in der hand

Autor*in
Laube, Sigrid
ISBN
978-3-7026-5747-5
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
199
Verlag
Jungbrunnen
Gattung
Ort
Wien
Jahr
2003
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,40 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Der reiche franzose Paul kommt auf die idee, einen kleinen teil seines geldes in einem völlig abgelegenen marokkanischen dorf zu investieren. Dieses dorf hat kein wasser und keine stromversorgung. Karim, der junge dorfbewohner, träumt von einem fußball und dem sieg seiner mannschaft über die des nachbardorfes. Als dann die neue wasserversorgung klappt, ist das nachbardorf eifersüchtig, zerstört die wasserleitung und es droht schon fast ein krieg. Die frauen beider dörfer aber schaffen einen waffenstillstand und die idee Pauls, beide schülermannschaften mit fußballtrikots und einem nagelneuen fußball zu versorgen, schafft das aggressionsventil, das eine zukunft für beide dörfer erhoffen lässt.

Beurteilungstext

Sigrid Laube hat offensichtlich gut recherchiert: Die blumige sprache der atlas-bewohner treibt seltsame blüten, die eigentlich alle auf das eine hinaus laufen: eine veränderung der verhältnisse zu verhindern. Den gegenpol dazu stellen der vive Karim und seine schwester Amina dar: der junge ist wortgewandt und dichtet am laufenden band, damit erreicht er die notwendige bereitschaft der dörfler für die umsetzung von Pauls idee; Amina ist unzufrieden mit der festgeschriebenen rolle in ihrem dorf. Sie will hinaus in die welt, lernen und die welt dann in ihr dorf bringen.

Vollends amüsant wird dieser gebrauch der sprache am schluss, als schon alle konflikte so gut wie beigelegt sind, als der tal-polizist auftaucht und das gesamte dorf sich über ihn amüsiert und ihn an der nase herum führt. Hier wird die eigentliche zielrichtung des unkonkreten und ablenkenden charakters des sprachgebrauchs deutlich: unliebsames fern zu halten.
Hermetische kleinkunststücke sind einmal die gedankenwelt des jungen, der eigentlich nur für sein fußballespiel lebt und, da er anfangs noch keinen richtigen fußball hat, mit jedem hilfsmittel vorlieb nimmt und zum anderen die beschreibung des wassermangels: allgegenwärtig und immer in den gedanken aller beteiligten.
Zudem zeigt Sigrid Laube, auf welch wackligen füßen jede entwicklungshilfe steht: die besten und gut gemeinten projekte drohen zu scheitern, wenn nicht mit der bevölkerung so zusammen gearbeitet wird, das sie das projekt als ihr ganz persönliches anliegen versteht. Hier ist es gerade noch einmal gut gegangen.

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Diese Rezension wurde verfasst von cjh.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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