Was zwischen Licht und Schatten liegt Märchen aus aller Welt

Autor*in
Urbanet, Mario
ISBN
978-3-86873-703-5
Übersetzer*in
Kootz, Anja
Ori. Sprache
Französisch
Illustrator*in
Guilloppé, Antoine
Seitenanzahl
64
Verlag
Knesebeck
Gattung
Märchen/Fabel/Sage
Ort
München
Jahr
2014
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
19,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Diese Märchensammlung vereinigt Märchen aus aller Welt, neu erzählt und eindrücklich mit aufwendigen Schwarzweißabbildungen illustriert.

Beurteilungstext

Als Pech und Glück sich einen Wettstreit liefern, wer im Leben mehr Einfluss hat, gerät ein kleiner Hase, der als Händler arbeitet und dem das Leben schon übel mitgespielt hat, zwischen die Fronten. Plötzlich zum Prinzen avanciert, droht das Schicksal ihn wieder niederzuwerfen, doch weiß sich das kluge Tier zu helfen. Und so siegt am Ende zwar nicht das Glück über das Pech, wohl aber die Klugheit. Solcherart Geschichten finden sich in der neuen Märchensammlung von Mario Urbanet. Diese hat mit 60 Seiten nicht gerade Märchenbuchformat, großformatig und aufwendig gestaltet ist sie wohl eher als Bilderbuch zu bezeichnen. Die Texte sind zumeist Tiermärchen, die stark lehrhaften Charakter haben und an der Grenze zur Fabel nicht dem klassischen Muster des Volksmärchens folgen. Pointiert wird das am Beispiel der schlussgestellten Lehre deutlich, die typografisch auch abgesetzt die Moral des Textes jeweils noch einmal auf den Punkt bringt. Am Anfang jedes Märchens wird zudem dessen Herkunft anhand heutiger Staatsnamen lokalisiert.
Beigefügt sind den Märchen Illustrationen von Antoine Guilloppe. Scherenschnittartig mit Scharz-Weiß-Flächen spielend und mit nur wenigen monochromen Farbflächen versehen entwerfen sie eine seltsam flächenhafte Szenerie, die jedoch gerade durch die enthaltenen Leerstellen faszinierende Interpretationsspielräume bietet. Die Bilder sind teils ganzseitige, teils doppelseitige, teils nur halbseitige Elemente, die der schlichten Schrifttype ein faszinierendes Gegenüber schaffen. So liegt hier ein überzeugend gestaltetes und künstlerisch exponiertes Werk vor.
Lediglich die starke, nicht durchschaubare Angleichung der Texte wirft Fragen auf. So ist kaum zu glauben, dass die interkulturell zusammengestellten Märchen alle nach dem gleichen Muster, in ähnlicher Sprache und jeweils mit einer Moral versehen tradiert wurden. Die ohne Zweifel erfolgte Bearbeitung des Textes durch Mario Urbanet verwandelt die Texte in Buchmärchen, was im Rahmen editorischer Annotationen durchaus explizit gemacht werden sollte, jedoch hier nicht stattfindet.
Das schränkt den besonderen Wert dieses außergewöhnlichen Buches aber nur unerheblich ein. Es ist ein eindrückliches Werk und mit Nachdruck zu empfehlen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von mr.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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