Was wisst ihr denn schon ?

Autor*in
Cole, Brock
ISBN
978-3-551-58077-1
Übersetzer*in
Jakobeit, Brigitte
Ori. Sprache
Amerikanisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
208
Verlag
Carlsen
Gattung
Krimi
Ort
Hamburg
Jahr
2002
Lesealter
14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
13,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Linda - 13 Jahre - hat schon viele traumatische Erlebnisse in ihrer Familie allein verarbeiten müssen, ehe sie in der Nähe von zwei sterbenden Männern aufgegriffen und in ein katholisches Heim eingewiesen wird. Jetzt klären Psychologen und Jugendamt(bzw. ähnliche öff. Einrichtung), ob sie weiter mit ihrer Mutter und ihren Stiefbrüdern zusammen leben bzw. die Verantwortung für diese Familie tragen kann.

Beurteilungstext

So vielversprechend wie der Titel ist auch der Inhalt des Buches. In dem mehrtägigen Bericht an die Psychologin schreibt die 13-jährige Linda ihr bisheriges dramatisches Leben nieder. Nachdem sie am Schauplatz eines Mordes und eines Selbstmordes von der Polizei mitgenommen wurde, um Aussagen zu den zwei Männern zu machen, kommt sie nicht in ihre Familie zurück. Die besteht aus der Mutter und zwei kleineren Brüdern, für die meist Linda sorgte, da die Mutter entweder arbeitete oder unfähig war, ihren Alltag zu organisieren. Durch zahlreiche Beziehungen der Mutter, Kinder von verschiedenen Partnern, krasse soziale Wechsel, Mangel an Geborgenheit in einer Familie und häufige Frustrationserlebnisse wie gescheiterte Beziehungen und Nicht-Erreichen gesetzter Ausbildungs- und Verdienstziele und verschiedene Annäherungsversuche von Männern ist Linda äußerst “erfahren”.
Das frühreife Mädchen hat früh gelernt, Verantwortung in der Familie zu übernehmen, sie hat auch früh regelmäßig Geschlechtsverkehr und ein geringes Interesse an schulischer Bildung.
Am Ende ihrer Enthüllungen wird ihr niemand einen Vorwurf machen, denn sie ist genau wie ihre Mutter ein klassisches Opfer ihrer soziokulturellen Umwelt.
Es bleibt zu hoffen, dass ihr psychotherapeutisch und sozial geholfen werden kann, denn die beiden anfangs erwähnten getöteten Männer sind ihr Lover Frank, der zugleich Chef ihrer Mutter und Vater einer Klassenkameradin ist und der vor kurzem abservierte letzte Lebensgefährte ihrer Mutter.
Ein erschütternder, harter und authentisch wirkender Text, der viele Ansätze zu medialen Umsetzungen in der Unterrichtsarbeit bietet und natürlich ethische und soziale Fragen aufwirft, die diskutiert werdenh müssen und Antworten bzw. Alternativen suchen lassen.





















Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von verh.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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