Was meine Eltern von mir lernen können!

Autor*in
ISBN
978-3-356-01995-7
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Bohn, Maja
Seitenanzahl
24
Verlag
Hinstorff
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Rostock
Jahr
2015
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
14,99 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Sich zu streiten, ist wichtig. Das Beste am Streit ist allerdings das Vertragen am Schluss. Wenn dieser Teil fehlt, dann ist/war auch der Streit doof. Das weiß jeder - nur offensichtlich meine Eltern nicht. Da muss ich wohl eingreifen.

Beurteilungstext

Wir erfahren nicht den Namen des erzählenden Mädchens. Sie ist vielleicht fünf Jahre alt, Kindergartenkind. Offensichtlich leidet sie darunter, dass ihre Eltern in letzter Zeit vermehrt sehr laut streiten. Die sollten mal gemeinsam zu Frau Maiwald gehen, denn das machen das Mädchen und alle anderen Kinder des Kindergartens auch, falls sie ihren Streit nicht selbst untereinander klären können. Meistens klappt das ja auch ohne Hilfe von außen. Zum Beispiel wurde ein Streit mit Moritz schon mal mit gegenseitigem Kitzeln beendet oder damit, dass Moritz ihr eine neue Barbie-Puppe schenkte, weil er der alten ""eine Kurzhaarfrisur verpasst"" hatte. Dabei muss gar nicht immer ""Entschuldigung"" gesagt werden. Man merkt schon, wenn einer es ernst meint. Bis es soweit mit ihren Eltern ist, muss das Mädchen aber kräftig eingreifen. Vielleicht wird sie später auch eine Frau Maiwald.

Maja Bohns Menschen sind eher Karikaturen. Dem schnaubenden Vater kommen wie bei einem wütenden Stier zwei weiße Wolken aus der Nase und die Mutter verschränkt ihr Arme trotzig vor der Brust und trägt die Nase so hoch, dass sogar ihr widerspenstiges rotes langes Haar im Pferdeschwanz nach oben steht oder - auf einem anderen Bild - im Luftstrom des schreienden Vaters nach hinten weht.
Das Mädchen hat, wie ihr Vater, schwarze Haare, die bei ihr in zwei kurzen Zöpfen enden und mit einer roten Spange über ihrem rechten Auge am Kopf festgehalten werden. Sie trägt ein T-Shirt, auf dem eine Art Zielscheibe prangt - ein deutlicher Hinweis, dass das Streiten ihrer Eltern sie stark trifft, auch wenn sie eigentlich gar nicht das Ziel ist.

Der Text der Geschichte ist gestaltet. Einige Wörter sind deutlich größer gedruckt: Papa - Ruhe - Du trinkst zu viel! Mama - weint - telefoniert - Oh Mann! Da kann man die Geschichte schon fast erkennen.
Text und Bilder sind insofern getrennt, als die Bilder keinen Rahmen haben, oft sogar keinen Hintergrund, auch wenn sie durch kleine Perspektiv-Elemente oder Schattenbildung etwas Tiefe haben. Die Menschen haben ganz große Augen, damit die schwarzen Pupillen und die deutliche Mimik ihre Gefühle ausdrücken und gut erkennbar sind. Der Hund der Familie unterstützt das Mädchen und benimmt sich ähnlich wie sie. Dafür darf er auch beim Happy End dabei sein, wenn auch nicht auf dem letzten Bild. Das gehört Vater, Mutter, Kind.

Das wichtige Thema ""Streit- und Konfliktlösung"" behandeln Kinder offensichtlich häufiger durch Kindergarten und Schule. Die Eltern sollten sich diese Zeit mal wieder in Erinnerung bringen. Die Kinder können da durchaus helfen. Das könnte auch der Verlag, aber 14,99 € sind wirklich schon ziemlich viel Geld für die 24 Seiten.

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Diese Rezension wurde verfasst von uhb.
Veröffentlicht am 01.07.2015