Warum macht Herr Kringel nicht mit?

Autor*in
Mitgutsch, Ali
ISBN
978-3-473-44661-2
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Mitgutsch, Ali
Seitenanzahl
32
Verlag
Ravensburger
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Ravensburg
Jahr
2015
Lesealter
0-3 Jahre4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
10,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Herr Kringel kann einfach nichts wegwerfen. Er sammelt alles zusammen, was seine Nachbarn über den Zaun werfen und stapelt es ordentlich in sein Haus. Natürlich fühlen sich die Kinder bei ihm sehr wohl, denn sie können Raketen, Autos oder fantasievolle Maschinen basteln.

Beurteilungstext

Wenn die Werbung immer wieder dazu animiert etwas Neues zu kaufen, muss natürlich das Alte weggeworfen werden. Herrn Kringel ist dies zuwider. Er kann sich noch gut an die Zeit erinnern, als es nichts zu kaufen gab. Aus diesem Grund wirft er auch nichts weg. Sein Lieblingsspruch: „Sperrmüll ist Müll, der sich dagegen sperrt in die Tonne geworfen zu werden...?“ Als die Nachbarn ihren Wohlstandsmüll auf seinem Grundstück entsorgen, macht er sich daran, ihn zu sortieren und in sein Haus zu bringen. Die Kinder aus der Nachbarschaft finden die gesammelten Sachen richtig toll. Sie bauen daraus futuristische Raumstationen, seltsame Autos und schnelle Raketen. Leider finden das die Eltern gar nicht toll. Warum kommen die Kinder nicht nach Hause? Was ist mit all den neuen Spielsachen, die zu Hause stehen?
Die Geschichte ist schön aufgebaut. Es geht um die Entstehung, den Umgang und die Verwertung von Sperrmüll. Sie zeigt sehr genau, wie Werbung dazu drängt, immer die neuesten Modelle zu besitzen. Natürlich ist dann das Auslaufmodell zu Hause zu viel. Es wird in dem Müll geworfen. Ist es zu groß für die Tonne entsteht daraus Sperrmüll. Nur wenige Menschen verwerten die gebrauchten Dinge weiter oder erschaffen daraus etwas vollkommen Neues. Genau daran haben Kinder besonders viel Spaß. Bei meinen eigenen Kindern sehe ich es immer wieder. Sie spielen stundenlang mit einem einfachen selbstgestalteten Karton, während die gekauften Spielsachen nicht angeschaut werden.
Ich finde es sehr schön wenn Bücher mit ihren Bildern schon in der Umschlagseite beginnen. Damit kann man in einer Kindergruppe besonders gut arbeiten, die Neugier auf das Buch wecken und in die Geschichte einsteigen. Auf bräunlichem Hintergrund sieht man im vorderen Umschlag unzählige Dinge in ebenfalls braunen Tönen, die im Sperrmüll zu finden sind. Dazwischen steht Herr Kringel. Vor dem Lesen, habe ich die Kinder gefragt, was ihnen zu diesen Bildern einfällt. Sie assoziierten die Dinge in dieser Häufung sehr schnell mit Müll bzw. Sperrmüll. Im hinteren Teil des Buches sieht man viele fröhliche Kinder, wie sie mit den Vätern kunterbunte, selbstgebastelte Werke abtransportieren. Die Geschichte endet damit, dass Herr Kringel endlich an seine eingelegten Aprikosen heran kommt. Ohne dieses hintere Umschlagbild würde für die Kinder das bildliche Happyend fehlen.
Das Buch ist im A4 Hochformat mit Hardcover gedruckt. Für die Seiten wurde ein etwas stärkeres Papier verwendet. So können auch Vorschulkinder selbständig blättern und die Geschichte für sich erschließen. Auf dem Cover steht ein ratloser Herr Kringel im Schlafanzug vor einem großen Haufen Müll. Die Geschichte eignet sich zum Vorlesen für zu Hause oder in der Kindertagesstätte. Alle Bilder sind groß genug, um auch vor einer Kindergruppe gezeigt werden zu können. Kleine Details laden zu wiederholter Betrachtung ein, lenken aber nicht vom wesentlichen ab. Die Illustrationen interpretieren den Text und sind vorwiegend doppelseitig und vollflächig. In den angenehm farbigen Zeichnungen beleben Pinselstriche und Schraffuren einfarbige Farbflächen. Alle Texte befinden sich unter den Illustrationen. Figuren, Gegenstände und Hintergrund wurden sehr naturgetreu abgebildet.
Dieses Buch ist für Kinder von fünf bis sieben sehr zu empfehlen. Es eignet sich auch perfekt für Leseübungen mit kleinen Leseanfängern. In der Grundschule habe ich das Buch als Einstieg in das Thema Müll, Mülltrennung und Müllverwertung im Sachkundeunterricht benutzt. Fächerübergreifend wurde dazu dann im Kunst- bzw. Werkunterricht eine futuristische Schrottmaschine gebaut. Einige der dabei entstandenen Fahrzeuge werden jetzt in den Pausen begeistert auf dem Schulhof genutzt.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von RS; Landesstelle: Thüringen.
Veröffentlicht am 21.12.2015

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