Warum Händel mit Hofklatsch hausierte ...
- Autor*in
- Isserlis, Steven
- ISBN
- 978-3-907625-36-1
- Übersetzer*in
- Balmer-Fisch, Kathrin
- Ori. Sprache
- Englisch
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 288
- Verlag
- rüffer & rub
- Gattung
- Biografie
- Ort
- Zürich
- Jahr
- 2007
- Lesealter
- 10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 18,10 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
In 6 dreiteiligen Kapiteln bringt der Cellist Steven Isserlis berühmte Komponisten dem jugendlichen Leser näher: G.F.Händel, F.J.Haydn, F.P.Schubert, P.I.Tschaikowsky, A.Dvorak und G.Fauré werden in Biografie, Anekdoten und Musikempfehlungen vorgestellt. Ein Glossar musikalischer Fachbegriffe schließt sich an.
Beurteilungstext
Dieser Steven Isserlis versteht sein Handwerk. Mit flapsig-respektlosem Stil und boulevardesker Unterhaltung gelingt es ihm, jugendliche Leser gezielt an einen sonst oftmals recht trockenen Stoff heranzuführen. Doch auch wenn seine Darstellungsweise und manchmal auch Wertung frei von Ehrfurcht und im Ton sehr umgangssprachlich ist, schimmert doch aus jedem Wort und jedem Satz nicht nur ein immenses Wissen, sondern auch eine große Liebe zu seinem Sujet.
Dieses Wissen rührt nicht nur von einer theoretischen Sachkenntnis, sondern auch aus jahrelanger praktischer Beschäftigung mit den Komponisten und ihren Werken. Zwar bedankt sich Isserlis ausdrücklich bei vielen Helfern und Zuträgern, die ihn in Gespräch und Brief mit Informationen versorgten, hatte wohl auch manches Gespräch mit Nachkommen der Porträtierten, die selbst für ein Interview ja nicht mehr zur Verfügung standen, doch trägt jedes Kapitel seine eindeutige Handschrift und zeugt von Interesse und Sachverstand.
Gegliedert sind die einzelnen Kapitel jeweils in einen ausführlichen Porträtteil, dem sich eine Sammlung biografischer Details und Anekdoten anschließt, gefolgt von Empfehlungen, welche Musikstücke für einen jugendlichen Interessenten zum Einhören und Kennenlernen typischer Werke und Stile des Komponisten geeignet erscheinen.
Eine Sammlung von Musikerbiografien ist nicht automatisch als “für Jugendliche geeignet” anzusehen (es gibt natürlich Ausnahmen!), hier ist die Ausrichtung auf eine junge Benutzergruppe ausdrücklich beschrieben und zutreffend. Erleichtert wird das Studium des Buches durch zahlreiche kleine, über viele Seiten verstreute Illustrationen im Stile alter Oblaten, die nicht nur willkommene Erholungspunkte für die Augen bilden, sondern auch einzelne Aspekte des Textes sprechend bebildern.
Wer also auch nur ein bisschen Interesse am Leben berühmter Männer hat (Frauen kommen zwar vor, sind aber nicht das Thema), der sollte sich die Freude dieser spielerisch-animierenden Biografien gönnen, leichter und unterhaltsamer kann man diese Informationen nirgends erhalten. Den einzigen Wermutstropfen bildet die manchmal etwas hölzern und erkennbar “übersetzte” Eindeutschung und manche ungewohnte Rechtschreibung, hier ließe sich vielleicht noch etwas verbessern.