Warum die Menschen keinen Frieden halten - Eine Geschichte des Krieges

Autor*in
Staguhn, Gerhard
ISBN
978-3-446-20706-6
Übersetzer*in
Ori. Sprache
/
Illustrator*in
Seitenanzahl
260
Verlag
Hanser
Gattung
Ort
München
Jahr
2006
Lesealter
16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
16,90 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Indem über die Entstehung und Form kriegerischer Auseinandersetzungen nachgedacht wird, versucht das Buch durch einige Fotos von Gemälden und tatsächlichem Geschehen Mord und Totschlag zu dokumentieren.

Beurteilungstext

Der Titel des Sachbuches “Warum die Menschen keinen Frieden halten” schließt die Hoffnung auf eine friedliche Zukunft fast aus. Leser, die mit der Sehnsucht nach “Nie wieder Krieg” aufgewachsen sind, haben zunächst Schwierigkeiten, das Buch in die Hand zu nehmen und sich dann auf Gedankengänge des Autors einzulassen, der den “Krieg als Spiel und Kunst” zur Diskussion stellt und davon spricht, dass “die eigene Kindheit in ihren kriegerischen Spielen am schönsten” war, die mittelalterlichen “Turniere eine Art von Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für arbeitslose und gelangweilte Ritter” gewesen sei, die allerdings die Schwertkunst der Samurai, für die das Schwert eine “eigene Seele” habe, nicht beherrschten, weil ihnen (den Rittern) die “Philosophie des Kämpfens” gefehlt habe.
In die Einteilung von neun Kapiteln, die wiederum in mehrere Unterkapitel gegliedert wurden, ist ein 1., 2. und 3. “Zwischenstück” eingeschoben, das nach dem “Warum” des Dreißigjährigen Krieges, in dem “keine Spur von Kriegskunst” zu erkennen gewesen sei, ebenso fragt, wie nach dem “Warum” des Ersten - und des Zweiten Weltkriegs, die als “totale Kriege” nicht allein auf dem “Schlachtfeld” ausgetragen wurden, sondern auch die Zivilbevölkerung in Mitleidenschaft zogen. Dem Sachbuch, das laut Untertitel “Eine Geschichte des Krieges” vorlegt, soll die gute Absicht der Aufklärung nicht abgesprochen werden - schließlich wird der Frieden in der Welt erst durch intensive und sytematische Grundlagenforschungen von Ereignissen möglich, die jeweils zum Krieg geführt haben. Jedoch ist vor allem die Sprache der Darstellung ziemlich kompliziert und in ihrer Wirkung oft verwirrend. Statt klare Fakten zu benennen, wird zumeist weitschweifend philosophiert und räsoniert. Der Autor hat den Bogen seiner analytischen Auseinandersetzung mit der Geschichte des Krieges weit gespannt. Vom “Töten als Grundstimmung” in der Natur, zum biblischen Brudermord bis zur strategischen Kriegführung und zu eventuellen Kriegen, die “nur noch mit Kriegsrobotern geführt werden”, wird nachgedacht und berichtet und jeweils am Schluss des Kapitels kurz, aber vage bleibend, zusammengefasst. Das abschließende Kapitel drückt dann doch noch die Hoffnung auf Frieden aus und appelliert an die Frauen, “da die Frauen nicht nur in dieser Hinsicht weiter sind als die Männer”. Das Thema des Buches, in dem der Autor davon ausgeht, dass der Mensch aus seiner Geschichte lernen könne, ist hochaktuell. Leser sollten sich mit den hier gegebenen Ansichten kritisch auseinandersetzen.

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Diese Rezension wurde verfasst von Wie.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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