Warum die Menschen keinen Frieden halten
- Autor*in
- Staguhn, Gerhard
- ISBN
- 978-3-446-20706-6
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 256
- Verlag
- Hanser
- Gattung
- –
- Ort
- München
- Jahr
- 2006
- Lesealter
- 12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 16,90 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Warum können die Menschen keinen Frieden halten? Warum gehören Kriege zur Menschheitsgeschichte?
Beurteilungstext
Eigentlich sollte man meinen, dass die Menschen als vernunftbegabte Wesen, im Laufe ihrer geschichtlichen Entwicklung, kriegerische Auseinandersetzungen als nicht menschenwürdig, und inhuman erkannt und abzuschaffen in der Lage gewesen wären. Das Gegenteil ist der Fall. Wenn dieses sehr gut konzipierte Geschichte des Krieges in ihrem Titel die Frage stellt, warum die Menschen keinen Frieden halten, dann kann die Antwort nur lauten, weil sie es nicht können. Sie leben wie vor tausenden von Jahren immer noch in der Art der Talgemeinschaften, die jeden Fremden von außen als eine Gefahr für ihre Lebensgrundlagen, ihre Eigenarten, ihre Religionen, ihre Frauen usw wahrnehmen und ohne Skrupel vernichten. Wie von dem Autor Staguhn gewöhnt, erwartet den Leser auch in diesem Buch eine außerordentlich spannende, in einem angenehmen und leicht zu lesende, kompetenten, sehr verständlichen Erzählstil abgefasste Geschichte des Krieges. Von der Frage ausgehend, ob der Krieg ein Naturgesetz ist, dem sich die Menschen einfach beugen müssen, über Versuche das Phänomen Krieg erklärbar zu machen, über die geradezu pervers anmutende Deutungen in einer Art Wissenschaft vom Krieg, den Krieg als Spiel zu sehen oder gar von Kriegskunst zu sprechen, geht Staguhn näher auf einige Weltbrände ein. In Kapiteln wie Der Krieg und die Religion; Der koloniale Krieg; Wie kam es zum ersten und zum zweiten Weltkrieg; Der totale Krieg; Bürgerkriege; Wie sehen die Kriege der Zukunft aus?; wird die ganze Schändlichkeit der gegenseitigen rücksichtslosen Vernichtungen dargestellt.
Der Leser erhält eine umfängliche Übersicht über die kriegerischen Auseinandersetzungen (auf Europa beschränkt) mit ihren menschenverachtenden Zerstörungen und der Hilflosigkeit diesem unwürdigen Kräftemessen eine Ende zu setzen. Mit Völkerbund oder Vereinte Nationen hat man es versucht. Leider ohne Ergebnisse. Neuerdings will man mit Kriegsverbrechergerichten die zur Rechenschaft ziehen, die man für verantwortlich hält.
Junge Leser sollten über einiges geschichtliches Vorwissen verfügen,um die angesprochenen Fakten richtig einordnen zu können.
Besonders gut geeignet ist dieses Buch als Lese-und Anschlussstoff für den entsprechenden Geschichtsunterricht der Sekundarstufe II, in dem besonders über den Frieden reflektiert wird.