Warum die Menschen einen Nabel haben

Autor*in
Meffert, Karen
ISBN
978-3-905945-00-3
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Connell, Barbara
Seitenanzahl
44
Verlag
Aracari
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Baar
Jahr
2010
Lesealter
4-5 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
15,50 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Lori, der entflogene Papagei, fliegt in das Land seiner Herkunft. Dort lernt er einen Tukan kennen, der von ihm wissen will, warum Menschen ein kleines Loch auf dem Bauch haben. Lori freundet sich mit Piru und Tivu an, beobachtet ihr Heranwachsen. Ein Leuchtkäfer hat die Fähigkeit, in den Körper hineinzusehen. Er sieht die Geschlechtsorgane von innen. Lori ist bei der Heirat, der Zeugung und schließlich der Geburt eines Kindes dabei. Er weiß nun, warum Menschen einen Nabel haben.

Beurteilungstext

Das Bilderbuch ist weder ein reines Bilderbuch, das in die Welt der Einheimischen im Regenwald entführt, noch ein reines Aufklärungsbuch, das kleinen Kindern das Geheimnis der Liebe zwischen Mann und Frau erklärt. Vielleicht wollte die Autorin quasi über das Betrachten fremder Gebräuche die Kleinen aufklären, ohne viel erklären zu müssen. Diese Symbiose ist nicht gut gelungen, weil vieles wirklichkeitsfremd ist und somit auch die rein biologischen Tatsachen angezweifelt werden könnten. Ein Papagei, lange in einem Käfig bei Menschen gehalten, erlangt die Freiheit und wird von anderen Vögeln angefeindet. Das ist tatsächlich so. Er fliegt nun in das Land, in dem Papageien tatsächlich frei in Wäldern leben. Schlicht unmöglich für einen Papagei! In diesem Land freundet Lori sich mit einem Tukan an. Der will unbedingt wissen, woher das Loch im Bauch der Menschen kommt. Schon die Bezeichnung Loch ist für den Bauchnabel irreführend. Es wird auch gar nicht begründet, warum der Tukan das unbedingt wissen will. Er wendet sich nur an Lori, weil der schließlich bei den Menschen gewohnt hat. In unserer westlichen Welt hat Lori wohl noch nie einen Bauchnabel gesehen. Schon darüber ließe sich trefflich streiten. Lori beobachtet die Einheimischen, die völlig nackt herumlaufen. Es ist wirklichkeitsfremd, dass erwachsene Männer ohne Schutz der Genitalien Arbeiten verrichten. Man will den Betrachtern so die Unterschiedlichkeit von Mann und Frau vor Augen führen. Es gibt in diesem Buch noch mehr Situationen, die absolut nicht bei Eingeborenen Brauch sind, aber als tatsächlich dargestellt werden. Dann muss auch noch ein Leuchtkäfer her, der ins Innere des Körpers blicken kann und quasi die Gebärmutter etc. entdeckt. In diesem Stil geht wird die Geschichte weiter erzählt. Wie in einem Zeitraffer werden die beiden Hauptpersonen, abseits in einer Hütte, zu Mann und Frau. Das Frau-werden ist damit gekennzeichnet, dass Blut aus der Spalte fließt. Was es damit für eine Bewandtnis hat, wird den Kindern nicht erklärt. Gelungen ist die Darstellung der Liebe zwischen Piru und Tivu, die zur Zeugung eines Kindes führt. Bebildert ist das Buch ansprechend . Vögel und Menschen sind in ihrer jeweiligen Umgebung natürlich gezeichnet und in kräftigen, aber nicht knalligen Farben gemalt.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von RPTL.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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