Wann kommt Mama

Autor*in
Lee, Tae-Jun
ISBN
978-3-314-01535-9
Übersetzer*in
Schirmer, Andreas
Ori. Sprache
Koreanisch
Illustrator*in
Dong-Seong, Kim
Seitenanzahl
40
Verlag
Nord-Süd
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Hamburg
Jahr
2007
Lesealter
4-5 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
FachliteraturVorlesen
Preis
13,80 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Ein kleiner Junge wartet an der Straßenbahn auf seine Mama. Immer wieder kommt eine Straßenbahn, Leute kommen und gehen. Die Mutter des kleinen Jungen ist nicht dabei. Es beginnt zu schneien. Der kleinen Junge rührt sich nicht von der Stelle und wartet.... Die Geschichte ist in Deutsch und Koreanisch geschrieben.

Beurteilungstext

Wird die Mutter noch kommen. Wenn der Betrachter und Vorleser die Zuversicht des Kindes teilen, dann sicher.
Das kleine Kind steht an der Straßenbahnhaltestelle, es wartet sehr lange. Viele verschiedene Menschen steigen ein und aus. Sie haben ihr Gepäck auf dem Kopf, in Tücher gewickelt oder in einem Korb. Alle tragen koreanische Kleidung und Frisuren. Die Straßenbahnfahrer sind verschieden. Auf die Frage des Kindes, ob die Mutter kommt, antworten sie meist, dass sie diese nicht kennen. Einer jedoch steigt aus und ermutigt das Kind, zu warten und sich nicht von der Stelle zu rühren. Der kleine Junge hört zwar auf, nach der Mutter zu fragen, wartet jedoch weiter. Selbst als es zu schneien beginnt, geht er nicht nach Hause. Offen bleibt, ob sein Warten belohnt wird. Anders als in deutschen Kinderbüchern kommt es zu keiner Auflösung.
Die Gestaltung der Doppelseiten folgt einem Rhythmus. Einmal ist eine Seite ein farbiges Bild, auf dem zu meist die kommende Straßenbahn abgebildet ist. Die Farben sind in zartem Pastellgrün- und Gelb gehalten. Jede neue Bahn bringt Hoffnung. Die linke Seite zeigt die wartenden Menschen und die zwei Texte übereinander, den koreanischen und den deutschen. Dann wieder gibt es eine Doppelseite Bild mit den Schriftbildern ganz unten außerhalb der Farbgestaltung. Die letzte Doppelseite ist ein koreanisches Dorf bei Vollmond, tief verschneit, nicht mehr die Straßenbahnhaltestelle. Das könnte man auch so interpretieren, dass die Mutter irgendwann gekommen ist und mit dem Kind nach Hause gegangen ist. So ist das Buch sehr klar gegliedert und lässt Raum für den Betrachter, sich über Kind, Mutter, Kälte Bekleidung der Menschen... Gedanken zu machen.
Im Nachwort erfährt man einiges über den Autor und den Illustrator. Des weiteren wird erzählt, wann das Buch entstand und wie es in Korea zu dieser Zeit war, aber auch, wie es heute ist. Genauer wird erklärt, wie die koreanische Schrift entstand, wie sie sich zusammensetzt und wie aus den Buchstaben die Zeichen werden.
Dieses Buch ist ein vielschichtiges Buch, bei dem es schwierig ist, sich für ein bestimmtes Leseralter zu entscheiden. Das ausprobieren wird es zeigen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von KOST.
Veröffentlicht am 17.06.2022