Von Skinheads keine Spur

Autor*in
Dijk, van
ISBN
978-3-570-30013-8
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
191
Verlag
Bertelsmann
Gattung
Ort
München
Jahr
2002
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
7,00 €
Bewertung
nicht empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Die Handlung der Erzählung beruht auf einer wahren Begebenheit: Nach einem Streit in einer Disco verfolgte eine Gruppe deutscher Jugendlicher junge Namibier bis in deren Unterkunft und bedrängte sie so massiv, dass diese über den Balkon zu fliehen versuchten und einige Jugendliche schwer verletzt wurden.
Die Lebensgeschichte zweier Beteiligter , des Namibiers Jim und des Deutschen Sören, soll die Hintergründe der Tat erhellen und verstärkte Anteilnahme der jungen Leser erzielen.

Beurteilungstext

Am Ende der achziger Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts müssen zwei Jugendliche von ihrer Schule Abschied nehmen- einer in Namibia und der andere in der ehemalige DDR.
Jim hat sich der namibischen Befreiungsbewegung angeschlossen. Als die Soldaten ihn in der Schule abholen wollen, kann er zuerst fliehen. Nach mehreren Stationen der Flucht wird er doch gefangen genommen und brutal gefoltert, ehe er nach Angola fliehen kann und dann über eine Hilfsorganisation eine Lehre in der ehemaligen DDR beginnen soll.
Sörens Vater ist nach Westdeutschland gegangen und auch er zeigt Ablehnung gegen den Staat, in dem er lebt. Deshalb wird er vom Erwerb des Abiturs ausgeschlossen und soll eine Bäckerlehre beginnen. Sören ist deprimiert und lässt sich treiben, bis er wegen seines Lebenswandels staatsfeindlicher Handlungen verdächtigt wird und die Staatssicherheit ihn verhaftet. Über Ungarn kann er nach Westdeutschland fliehen, wo er aber auch nicht Fuß fassen kann und in seine Heimatstadt zurückkommt. Hier nun begegnen sich die beiden Jungen.
Der Grundgedanke der Erzählung, über die Gegenüberstellung beider Schicksale Zusammenhänge zu verdeutlichen und die Leser zu einer sehr emotionalen Konfliktwertung zu führen, kann sicher für ein Jugendbuch dieses Themas sehr günstig sein. Leider wirkt diese Struktur in der Geschichte von Jim und Sören eher verwirrend.
Jims Werdegang verfolgt man als Leser mit Interesse. Die Handlung enthält viele Informationen aus einer Welt, die doch weitgehend unbekannt ist. Da stört es auch nicht, dass Jim wenig charakterisiert ist. Er ist lebensgefährdend bedroht, er liebt ein Mädchen, er wünscht mit vielen anderen ein befreites Namibia und mit der Ausbildung in Deutschland kann er seinem Land dienen.
Sören kann man auch als Typ nicht fassen. Was will er? Was ist ihm wichtig? Warum lehnt er rechtes Gedankengut ab? Was fasziniert ihn dann an Heiko? Alles erscheint unmotiviert, deshalb kann man sich wohl in diese Figur nicht einfühlen.
Der Aufbau der Handlung wirkt sehr konstruiert. Jim wird im Gefängnis misshandelt, Sören wird parallel dazu in verschiedenen Situationen körperlich angegriffen, wird zu Boden geschlagen, an den Haaren gerissen und die Frisur verunstaltet. Soll das heißen, von der Stasi und ihren Helfershelfern misshandelt? Aber was hat das mit der Tat zu tun, in die er hinein gerät?
Leider hat der Autor auch nicht (gut) recherchiert. (Um nach Ungarn in den Urlaub zu fahren, musste man 89 keinen Ausreiseantrag stellen-z.B.) “Das Unrechssystem DDR” soll einfach herhalten- wieder mal- um irgendetwas zu beweisen? Aber was, habe ich nicht verstanden.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von T-Jt.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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