Von riesengroß bis klitzeklein. Ein Zoom-Bilderbuch

Autor*in
Klee, Julia
ISBN
978-3-480-23654-1
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Rothmund, Sabine
Seitenanzahl
48
Verlag
Esslinger
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
Ort
Stuttgart
Jahr
2021
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
16,00 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Teaser

Wie wird der Käfer ganz groß und der Elefant ganz klein? In diesem Bilderbuch wird die Welt, wie wir sie sehen, auf den Kopf gestellt.

Beurteilungstext

Die Kuh sitzt friedlich in der Blumenwiese. Der Schmetterling kitzelt ihre Nase, während die Käfer und Bienen umherschwirren. Ein friedliches Bild, idyllisch. Doch schon im nächsten Moment sieht alles ganz anders aus: Die Kuh auf der Wiese ist eigentlich ein Bild auf der Milchpackung, die im großen Meer schwimmt und vom Wal erstaunt betrachtet wird: „Was macht der Müll bloß hier?“ Die Szene im Meer wiederum ist nur das bedruckte T-Shirt eines Jungen, der im Zoo die Eisbären bestaunt. Und dieser Junge wiederum…
In einem rasanten Tempo nimmt die Illustratorin Sabine Rothmund die Leser*innen mit auf eine Bilderreise, die mit sämtlichen Lektüreerwartungen bricht: Mit jeder Doppelseite treten die Leser*innen in einem Zoom-Effekt einen Schritt zurück, sodass sich eine völlig neue Perspektive eröffnet, die zeigt, dass jedes kleine Tier und jeder noch so kleine Gegenstand Teil eines großen Gesamtbildes sind. Im malerischen Stil sind dabei vielzählige Details zu entdecken: auf der Wiese, dann im Meer, dann auf einer belebten Straße und schließlich im Weltall. Die Bilder erzählen so auch ganz ohne die Hilfe des Textes und eröffnen auch schon für die Kleinsten die Möglichkeit, Teil der Geschichte zu werden, die unerwartet in einem Demonstrationszug mündet, was einen seltsamen Bruch erzeugt. Am Ende finden sich die Leser*innen so in einem Zukunfts-Szenario wieder, in dem Mutter und Tochter Bilder einer Fridays-for-Future-Demonstration anschauen, während ein LKW, bedruckt mit der Blumenwiese vom Anfang, am Fenster vorbei zieht. Die Mutter ist dabei auf den Bildern der Demonstration als Kind zu sehen. Ist das Ziel „Rettet unser Klima!“ erreicht?
Auf der Textebene ergänzt Julia Klee die malerischen Illustrationen durch kurze erzählerische Episoden und Erklärungen zu den Zusammenhängen, die auf der Bildebene bereits angebahnt werden. Der Ton der Textelemente, anfangs noch beschreibend, wird dabei allerdings zunehmend belehrend und mindert so den Entdecker-Effekt der Illustrationen. Scheinbar motivierende Sätze wie „Die Kleinsten sind manchmal die Größten.“ oder „Doch manche Probleme sind riesengroß. Am besten geht man sie gemeinsam an.“ wirken so phrasenhaft und wenig tiefgründig.
Das Bilderbuch, das vor allem auf der Bildebene durch den Zoom-Effekt zunächst interessant und anregend wirkt, flacht so zum Ende hin sowohl auf der Text- als auch auf der Bildebene zunehmend ab, verliert an Geschwindigkeit und erzeugt eine fast schulmeisterliche, geschlossene Moral. In dem Versuch, Argumentationsketten und Zusammenhänge der Klimaerwärmung vereinfacht darzustellen, verfallen Bild und Text in plakative Darstellungen, die der Thematik nicht gerecht werden. So ist das Bilderbuch nur eingeschränkt zu empfehlen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von anre; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 01.05.2021

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