Vincents Sternennacht und andere Geschichten

Autor*in
Bird, Michael
ISBN
978-3-03876-100-6
Übersetzer*in
Koch, Claudia
Ori. Sprache
Englischen
Illustrator*in
Evans, Kate
Seitenanzahl
336
Verlag
Midas
Gattung
Buch (gebunden)Sachliteratur
Ort
Zürich
Jahr
2016
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
29,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

In chronologischer Reihenfolge – beginnend mit dem „Löwenmenschen“, einem Fund aus der Steinzeit – wird die Geschichte der Kunst erzählt. Aus allen Erdteilen, Epochen und Kunstrichtungen werden in 68 Kapiteln ausgewählte Werke und ihre Entstehungsgeschichten vorgestellt. Angaben zu einzelnen Orten wie z.B. Paris oder Angkor Wat, Karten, Zeitleisten usw. geben weitere Informationen.

Beurteilungstext

Was für ein wunderbares Buch zum Stöbern für alle Menschen, die sich für die bildende Kunst interessieren!
„Vincents Sternennacht“ ist nicht unbedingt ein Buch, das der Leser von der ersten bis zur letzten, 336. Seite in einem Rutsch lesen wird. Man wird beginnen zu blättern und je nach Interesse bei dem einen oder anderen Kunstwerk hängen bleiben. Viele bekannte Werke werden vorgestellt, z.B. von Vermeer, Tizian, Rembrandt, Picasso. Es macht Spaß darüber zu lesen, auch über bekannte Kunstwerke gibt es in diesem Buch Neues zu erfahren. So kann man z.B. lernen, dass Michelangelos „David“ nicht aus einem unbearbeiteten Marmorblock gefertigt wurde, sondern aus der misslungenen Arbeit eines anderen Künstlers heraus gehauen werden musste.

Doch bald wird die Aufmerksamkeit auch auf bislang eher unbekannte Künstler und Kunstrichtungen gelenkt. So kann man etwas über die Tempelanlagen in Kambodscha oder in Mexiko lesen, etwas über Schwitters Merzbau oder Ai Weiweis Projekte erfahren, ungewöhnliche Materialien wie Flaschenverschlüsse oder Maschendraht kennen lernen.

Jedem Kunstwerk ist ein Kapitel gewidmet. Auf einer Seite wird die Reproduktion gezeigt, auf den darauf folgenden drei, vier Seiten berichtet der britische Kunsthistoriker Michael Bird über die Entstehungsgeschichte, erzählt über die Lebensumstände, die möglichen Gedanken und Beweggründe des Künstlers, die Wirkung des Kunstwerkes. Da bleibt der Autor nicht in jedem Satz bei den überlieferten Fakten. „Alle Geschichten...sind zwar fiktiv, wurden jedoch durch das Leben und die Kunst der verschiedenen Künstler inspiriert.“ Bird schreibt unterhaltsam und verständlich, versucht sich in die Personen zu versetzen, verwendet viel wörtliche Rede. Das gelingt ihm sehr gut und so werden die Menschen hinter dem Kunstwerk sichtbar: die Steinzeitmenschen aus der Chauvet-Höhle in Frankreich, die Schöpfer der chinesischen Terrakotta-Armee, der englische Fotograf Talbot, der kranke Matisse, der afrikanische Künstler El Anatsui und viele andere. Erfreulicherweise werden auch zahlreiche Künstlerinnen vorgestellt: z.B. Frida Kahlo, Camille Claudel, Louise Bourgeois. „Kunstwerke bringen uns mit ihren Schöpfern in Verbindung, selbst wenn diese in fernen Zeiten und an fernen Orten gelebt haben“, meint Bird und dies vermittelt er mit seinen Geschichten auf hervorragende Weise.

Birds Erzählungen sind von der englischen Künstlerin Kate Evans farbig illustriert worden - durchgängig in ihrem persönlichen Stil - und so wird noch einmal ein weiterer Blick auf die Lebenswelt des Künstlers ermöglicht. In die Stadtpläne hat Evans markante Gebäude gezeichnet, für das Titelbild ein aussagekräftiges Motiv gefunden. Auf ihrer Illustration des Covers wird anschaulich deutlich, worüber man in diesem Buch vieles erfahren kann: über das Werk, den Künstler und die Welt um ihn herum.

Am Ende des Buches befinden sich eine Weltkarte, eine ausführliche Zeitleiste, ein Glossar, die Liste der Kunstwerke, ein Index und die Nachweise der Abbildungen.
Für die Bibliothek zu Hause, in Schulen und in Bildungseinrichtungen ist dieses Buch ein Schatz für neugierige Kinder und Jugendliche ab ca. 12 Jahren. Die unterschiedlichen Kunstwerke können ihnen auf vielfältige Weise einen Zugang zur bildenden Kunst ermöglichen. Kunstinteressierten Erwachsenen, die einen ungewöhnlichen Überblick wünschen und auch gerne etwas über unbekanntere Künstler erfahren möchten, wird dieses Buch gefallen. Einzelne Kapitel sind bereits für Kinder im Grundschulalter gut geeignet.
„Vincents Sternennacht“ ist ein sehr empfehlenswertes Kunstbuch für Alt und Jung!

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von htd; Landesstelle: Niedersachsen.
Veröffentlicht am 01.03.2017

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