Vincent 17 Vater

Schlagwörter

• Familie
• Gender/Geschlecht

Teaser

In welche Gefühls- und Lebenswirren ein Junge geraten kann, wenn er ungewollt Vater wird, können junge Leute hier nachlesen.

Beurteilungstext

Vincent hat viele Problem mit sich selbst. Als seine Freundin ungewollt schwanger wird und sich für eine Abtreibung entscheidet, stürzen beide in ein tiefes Loch. Sie versucht durch vermehrte Aktivität ihre Mitte wieder zu finden und er kommt sich wie gelähmt vor. Wie bei so jungen Leuten nicht ungewöhnlich, schwanken auch Vincents Gefühle. Plötzlich entdeckt er die Verliebtheit zu Nina, seiner vorherigen Freundin und wieder wird ein Mädchen von ihm schwanger. Jetzt wird er wirklich Vater.
Die Autorin beschreibt beispielhaft, wie sich das Leben des junge Mannes verändert. Sie beschreibt sehr ausführlich die Reaktion der Eltern, der Freunde, die Gefühlsschwankungen, in die der Jugendliche gerät, als er sich der neuen Situation stellt. Außerdem erfährt der Leser- immer aus der Sicht von Vincent- welche Stationen eine Schwangere und ihr Partner durchlaufen müssen: Die Situation muss selbst angenommen werden, man muss den Mut aufbringen, es allen zu sagen, die es angeht, man muss sich Wissen aneignen um sicher ein Kind betreuen zu können. Besuche bei Frauenarzt und Schwangerenturnen stehen an. Recht genau liest man, wie eine Geburt ablaufen kann und was die Betreuung eines Babys an Anforderung aber auch an Freude für die Eltern, die noch nicht einmal die Schule abgeschlossen haben, bringt. Christine Fehér beschreibt aber auch, wie man als Jugendlicher einzelne Situationen meistern kann. Sich mit Lehrern auseinanderzusetzen, dem Vater über die Vorwürfe hinaus menschliche Worte abzuringen, die Beziehung zum guten Freund zu erhalten, klärende Gespräche mit der Freundin und Mutter des Kindes zu führen usw.
Der Wert des Buches liegt nicht in seinem literarischen Wert. Es ist in einer besonders einfachen Sprache verfasst, richtet sich an sehr junge Leser und will vor allem Erfahrungen vermitteln, auf Probleme aufmerksam machen und Mitgefühl mit Betroffenen entwickeln.