Viktor, der kleine Werwolf

Schlagwörter

• Abenteuer
• Familie

Teaser

An seinem achten Geburtstag verwandelt sich Viktor bei Vollmond das erste Mal in einen Werwolf. Die neugierige, ewig meckernde Nachbarin will ihn von der Organisation “Asyl für Seltsame Tiere und Menschen” abholen lassen. Mit Hilfe seines Großvaters gewinnt der Junge dem Wandel zum Wolf Positives ab und erkennt die Liebe seiner Pflegefamilie mit ihrem Faible für das Besondere.

Beurteilungstext

Paul van Loon ist ein exzellenter Autor des fantastischen Kinderbuchs. In seinem neueste Werk “Viktor, der kleine Werwolf” steht der gerade achtjährige Viktor im Mittelpunkt, der mit Erschrecken in der Nacht seines Geburtstages die erste Verwandlung zum Wolf erlebt. Wie unglücklich kann ein Junge sein, der feststellt, dass er anders ist als andere! Doch Paul von Loon hat mit viel Einfühlungsvermögen in junge Kinder dem Werwolf eine Familie zur Seite gestellt, deren Vater sich gern ungewöhnlich kleidet und für alles Besondere schwärmt. Sohn Timmy ist nur ein Jahr älter als Viktor und sein bester Freund. Bedroht wird der kleine Werwolf von der neugierigen Nachbarin, Frau Kreideweiß, die ihn genau beobachtet und ihn zu fangen versucht.
Die Verwandlung zum Werwolf hat auch gute Seiten für Viktor: er wird mutiger und traut sich mehr zu, verteidigt seinen Freund gegen größere Jungen, die sich als Schlägertypen aufspielen, kann blitzschnell Seile erklimmen, obwohl er bisher überhaupt nicht klettern konnte. Sportliche Leistungen verschaffen immer Anerkennung, so auch in diesem Fall. Ein Mädchen namens Noura lädt den Jungen zum Geburtstag ein. Bisher hatte er keine Freunde außer Timmy. So verwandelt sich trotz aller Kümmernisse das Leben positiv. Wunderbar sind die vielen fantastischen Ideen, die in diese Geschichte eingeflochten sind.
Die Handlung ist spannend und einfühlsam geschildert, mit ungewöhnlichen Personen gespickt, vermittelt Toleranz und zeigt, dass Leben Überraschungen bereit halten kann. Wie gut, wenn man Freunde hat und mit Mut auf die Herausforderungen des Alltags reagiert! Der Autor verwendet eine kindgemäße, bilderreiche Sprache. Jedes Wort ist von Bedeutung: ein wunderbares Lesevergnügen. Dieses Buch ist sowohl zum Vorlesen geeignet für Kinder ab 6 Jahren wie zum Selberlesen ab 8 Jahren. Die klare Druckschrift mit besonders großen Zeilenabständen lässt sich gut lesen. Lustige Illustrationen von Thorsten Saleina (ein Bild pro Kapitel) im Dreifarbendruck untermalen den Text und spiegeln die heitere oder geheimnisvolle Atmosphäre der Handlung wieder. Die Übersetzung von Eva Schweikart wirkt ausgezeichnet gelungen. Ein heißer Tipp auch für Jungen, die nicht gern lesen!