Vier Ochsen. Ein Märchen aus Eritrea

Autor*in
Mahari,
ISBN
978-3-922825-93-7
Übersetzer*in
Tuckermann, Anja
Ori. Sprache
Tigrinisch
Illustrator*in
Michael, Yegizaw
Seitenanzahl
24
Verlag
Edition Orient
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
Ort
Berlin
Jahr
2020
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
17,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Dieses Tiermärchen eignet sich für die Arbeit in KiTa und Grundschule, auch, weil es eine interessante Moral hat.

Beurteilungstext

Drei schwarze und ein weißer Ochse, die weit vom Dorf entfernt ihr Lager haben. Als es Nacht wird, schützen sie sich, indem sie sich zusammenstellen – in jede Richtung schaut zur Verteidigung ein Gehörn, so sind sie gut abgesichert. Das schreckt die Schakale zunächst ab, sie zu fressen. Doch eine Hyäne hilft ihnen – sie säht Streit zwischen schwarzen und weißem Ochsen. Der weiße wird für die Gefahr verantwortlich gemacht, ausgestoßen und geht nach Hause, die schwarzen werden gefressen.

Das einfache Märchen wird parallel zweisprachig erzählt. Mal steht die tigrinische Fassung zuerst, mal die deutsche, so dass ein Gleichgewicht zwischen den Sprachen hergestellt ist. Damit eignet sich das Buch wunderbar in Lernkontexten, in denen auch Kinder (oder Pädagog:innen) sind, die tigrinisch lesen können.

Die Bilder des eritreisch-amerikanischen Künstlers Yeggy setzen das Geschehen farbenstark in Szene und arbeiten dabei mit vielen Abstraktionen vor allem in den Hintergründen. So sehen wir die Ochsen meist schematisch von oben, wodurch insbesondere die Hörner herausstechen. Durch Perspektivwechsel werden auch Stimmungswechsel und Handlungsumschwünge sichtbar.

In Deutschland finden sich viele hervorragende Märchenbilderbücher zu Märchen der Brüder Grimm, auch zu denen von Andersen oder Hauff. Märchen aus weiteren Ländern und Kulturen sind deutlich unterrepräsentiert. Insofern ist es erfreulich, dass die Edition Orient hier immer wieder das Märchenbilderbuchinventar auf dem deutschen Markt erweitert.

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Diese Rezension wurde verfasst von Christoph Jantzen; Landesstelle: Hamburg.
Veröffentlicht am 15.03.2022