Vielleicht passiert ein Wunder

Autor*in
Barnard, Sara
ISBN
978-3-7373-5560-5
Übersetzer*in
Layer, Ilse
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
415
Verlag
MeyersDuden
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
Frankfurt/Main
Jahr
2018
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
16,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Steffi leidet unter starken Ängsten, die es ihr das Sprechen unmöglich machen. Rhys ist gehörlos. Ihm ist es egal, ob jemand spricht. Ohne Worte kommen sich die beiden näher und lernen einander zu verstehen.

Beurteilungstext

Steffi hat Angststörungen und leidet unter selektivem Mutismus. In der Öffentlichkeit ist es ihr unmöglich laut zu sprechen. Intensive Therapien haben es ihr ermöglicht, im geschützten Raum mit engen Mitgliedern der Familie und ihrer besten Freundin zu reden. In der Schule sagt sie allerdings kein Wort, versucht in der Masse zu verschwinden und hofft nicht angesprochen zu werden. In ihrer Freizeit arbeitet Steffi im Tierheim. Dort fällt es ihr sogar sehr leicht auch mit Fremden zu kommunizieren. Nach dem Abschluss möchte Steffi Tiermedizin studieren. Leider wollen die Eltern die Zustimmung für das Studium nur geben, wenn Steffi ihre Ängste weit genug überwindet, um auch mit Lehrern und vor der Klasse zu sprechen. Für Steffi scheint diese Hürde unüberwindbar, bis Rhys in ihre Schule kommt. Rhys ist gehörlos. Er verständigt sich mit Hilfe von Zeichensprache und eingeübter Worte. Er kann auch von den Lippen lesen und bewegt sich sehr selbstbewusst in der Welt. Mit Rhys geschieht für Steffi ein Wunder.
Wundervolle Liebesgeschichte über zwei Jugendliche mit einem Kommunikationshandicap. Die sanfte Annäherung der beiden Protagonisten ist sehr einfühlsam, liebevoll und berührend beschrieben. Jeder geht anders mit seinem Handicap um. Während Steffi sich zurückzieht und versucht in der Masse zu verschwinden, geht Rhys sein Leben selbstbewusst an. Trotz ihrer unterschiedlichen Ausgangspunkte lernen beide, wie wichtig es ist bei Problemen wirklich miteinander zu kommunizieren. Dabei ist es überhaupt nicht Notwendig, die Worte auch auszusprechen. Einfache Gesten, sanfte Berührungen und ausdrucksstarke Mimik vermitteln Gefühle oft viel treffender als zahlreiche Worte.
Der Roman wird von Steffi in der Ich-Form im Präsens erzählt. So erhält der Leser ein lebendiges Bild ihrer Gedanken, Eindrücke und Erlebnisse. Pubertät und erste Liebe sind so schon nicht leicht. Für Steffi wird alles durch ihre Angststörung noch schlimmer. Trotz allem findet sie im Lauf der Handlung und mit Rhys Hilfe zu mehr Selbstbewusstsein.
Ein außergewöhnlicher Roman über das Erwachsenwerden und die erste Liebe.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von RS; Landesstelle: Thüringen.
Veröffentlicht am 21.09.2018

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