Victory - Die Geschichte von Molly und Sam
- Autor*in
- Cooper, Susan
- ISBN
- 978-3-414-82023-5
- Übersetzer*in
- Günther, Ulli
- Ori. Sprache
- Englisch
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 220
- Verlag
- Boje
- Gattung
- Erzählung/Roman
- Ort
- Köln
- Jahr
- 2007
- Lesealter
- 10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 12,90 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Molly: ein junges Mädchen 2006, gerade nach Amerika gezogen und voller Sehnsucht nach England.
Sam: ein Junge 1803, der der Armut und Gewalt zu Hause entrissen wird und zur See fährt und eines Tages an der Schlacht von Trafalgar teilnimmt, bei der Lord Nelson stirbt.
Als Molly ein altes Buch findet, in dem ein Stück der alten Fahne des Admirals verborgen ist, beginnen sich die Schicksale der beiden Kinder zu verknüpfen...
Beurteilungstext
Atemlose Spannung hält den Leser im Bann, und zwar in beiden Handlungssträngen, die nicht unterschiedlicher sein könnten: Da der Junge Sam aus den ärmlichsten Verhältnissen, der Anfang des 19. Jahrhunderts gezwungen wurde, versklavt zur See zu fahren; dort das Mädchen Molly, gerade nach Amerika gezogen, als die Mutter den reichen Amerikaner geheiratet hat, der nun in die Heimat zurückkehrt. Nichts haben die beiden Kinder gemeinsam.
Wirklich nichts? Nach und nach werden Fäden gesponnen. Da ist das Meer, das mit der Zeit zu Sams Freund wurde, das hingegen Molly den Vater nahm, als er mit dem Flugzeug abstürzte. Da ist das alte Buch über Lord Nelson, das Molly während eines Sturzregens in der alten Buchhandlung entdeckt und in dem sich ein Stück Stoff verbirgt, sorgfältig versteckt von einer Frau, die es von ihrem Großvater bekommen hat: ein Stück der Fahne von Lord Nelson, als er zu Grabe getragen wurde.
Beide Erzählungen laufen abwechselnd nebeneinander her: die Geschichte, wie Sam lernen muss, mit der Versklavung, mit neuem Elend und Gewalt fertig zu werden und das leben zu akzeptieren, und die Geschichte von Molly, die seelisch fast zugrunde geht, weil sie England so sehr vermisst.
Das klingt nach Problemen, aber beim Lesen des Buches hat man an keiner Stelle, diesen Problemen wirklich beizuwohnen. Susan Cooper ist es mit einer wunderbaren Leichtigkeit gelungen, ein tiefgehenden Buch zu schrieben, das die Seele des Lesers berührt. Er kann sich ebenso gut in den Jungen in dem zweihundert Jahre alten historischen Geschehen versetzen wie in Molly aus der Jetztzeit. Beide Teile sind jeweils aus der Sicht der Kinder erzählt, die Geschichte Sams in Ichform, die Geschichte Mollys auktorial. Nirgendwo ist von den Gefühlen der Kinder die Rede, weder erfährt man von ihnen selbst etwas dazu noch durch die Autorin. Sie lässt ihre Personen handeln, und daraus setzt sich für den Leser das Bild zusammen.
Ein wunderbares Buch, dem man eine große Leserschaft wünschen möchte; ideal für Jungen und Mädchen zwischen 10 und 13, da es für beide eine Identifikationsfigur bietet.