Verwünscht nochmal! Mein Teufel, die Schnecke und ich
- Autor*in
- Schoder, Sabine
- ISBN
- 978-3-7373-5682-4
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Bertrand, Frederic
- Seitenanzahl
- 192
- Verlag
- MeyersDuden
- Gattung
- Buch (gebunden)Erzählung/Roman
- Ort
- Frankfurt/Main
- Jahr
- 2021
- Lesealter
- 10-11 Jahre12-13 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 13,00 €
- Bewertung
Teaser
Fiese Lehrer, gemeine Mitschüler? Das und ein teuflischer Freund erwarten dich…
Beurteilungstext
Die Hauptprotagonistin Lu Isa zieht mit ihrem Vater aufs Land in eine alte Kirche, die auf einer Anhöhe, Teufelshorn genannt, steht. Ihrer neuen Schule mit dem Namen „Bad-Reinemacher-Eliteschule“ sieht sie mit gemischten Gefühlen entgegen. Schnell merkt sie, dass es hier überhaupt nicht lustig zugeht. Die Direktorin Frau Powischer mobbt sie ebenso wie ihre Klassenkameraden. Da sie nicht in der vorgeschriebenen Kleidung erscheint, verbringt sie ihre Pausen zunächst eingesperrt in einem Kellerraum. Es stimmt schon, sie sticht mit ihrer löchrigen Hose und den lilafarbenen Haaren aus der Menge heraus, aber der Brief mit der Kleidervorschrift hatte sie nicht erreicht.
Anstatt der ersehnten Freunde bekommt sie einen Dämon, nachdem sie einen Bannfluch ausgesprochen hat. Der kleine Teufel hält sie mit seinen Streichen auf Trab, nörgelt ständig herum, kann aber dennoch liebenswert sein. Urian Pferdefuß verbreitet rund um sich und Lu Isa Chaos. Sie hofft bei der Bewältigung ihrer Probleme auf seine Hilfe gegen die Lehrer und ihre gemeinen Mitschüler. Allerdings ereignen sich immer wieder Vorfälle durch die Streiche des Dämons, dass alles nur noch schlimmer wird. Und dann ist da auch noch die Sache mit den Wünschen: Jeden Tag erfüllt ihr Urian einen Wunsch, was er ihr zunächst verheimlicht. Dadurch erlebt Lu Isa jede Menge Abenteuer. Als sie sich die Verwandlung ihres Mitschülers Arvid in eine Schnecke wünscht, nimmt das Unheil seinen Lauf…
Die Geschichte enthält sowohl märchenhafte als auch real existierende Elemente. So wird zum Beispiel das Thema Mobbing angesprochen, dem Lu Isa in zweifacher Hinsicht ausgeliefert ist. Durch ihr Erscheinungsbild eckt sie bei Lehrern wie Mitschülern an und bekommt dies ständig zu spüren. Statt Freundschaften schließen zu können, wird sie offen angefeindet. Diese Problematik kennt die angesprochene Leserschaft aus ihrem sozialen Umfeld und musste sich sicherlich bereits direkt oder indirekt damit auseinandersetzen und kann sich mit Lu Isa identifizieren. Dadurch, dass die Protagonistin so außergewöhnlich ist, können sich auch Jungen angesprochen fühlen.
Die Geschichte nimmt sofort Fahrt auf. Mit Leichtigkeit schafft es Sabine Schoder, den Leser in die Geschichte einzuführen. Lustige, spannende und ernste Passagen wechseln sich ab und lassen keine Langeweile aufkommen. Allein schon die Wahl der Namen lässt auf eine unterhaltsame Lektüre schließen.
Unterstützt wird die urige Geschichte durch die gelungenen Illustrationen von Fréderic Bertrand. Die Zeichnungen geben meist den Text wieder, haben aber manchmal ein Eigenleben. Im gesamten Verlauf krabbeln Ameisen über die Seiten und die Seitenzahl müssen die Leser*innen selbst ausrechnen. Zusätzlich wird mit Schrift gearbeitet. Mal wird eine Textpassage wie ein handgeschriebener Auszug aus dem Tagebuch auf Karopapier eingefügt, oder es erscheinen Wörter in unterschiedlicher Größe und Schriftart. Das gibt dem Buch eine gewisse Leichtigkeit und unterstreicht den witzigen Charakter der Geschichte.
Sabine Schoders „Verwünscht nochmal! Mein Teufel, die Schnecke und ich“ ist ein witziges Kinderbuch mit einer Message. Die Protagonistin ist ein selbstbewusstes starkes Mädchen, das es mit fürchterlichen Lehrern, fiesen Mitschüler*innen und sogar einem kleinen Teufel aufnimmt und sich auf ihrem Weg nicht beirren lässt. Die dämonische Unterstützung sorgt für herrliches Lesevergnügen und trifft genau den Geschmack der Altersgruppe ab 10 Jahren.