Verrat bei den Wikingern

Autor*in
Thilo,
ISBN
978-3-7855-4338-2
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Kunert, Almud
Seitenanzahl
158
Verlag
Loewe
Gattung
Ort
Bindlach
Jahr
2007
Lesealter
8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
8,90 €
Bewertung
nicht empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Einar wird Forschungsassistent von Odin und begibt sich auf eine Zeitreise in die Welt der Wikinger

Beurteilungstext

Die Idee ist nicht neu, aber hübsch: Der Junge Einar begibt sich im Auftrag Odins, den er zufällig trifft, auf eine Zeitreise zu den Wikingern. Odin hat einen Text vergessen (ausgerechnet Odin, der alles weiß!) und schickt nun Einar, damit er den Runenstein findet, auf dem das Preislied steht.
Natürlich verbindet sich mit dem Auftrag ein abenteuerliches Geschehen. Einar trifft Harald, einen Wikinger in seinem Alter, und wird aufgenommen in das Wikingerdorf. Hier kann er nicht nur Harald überreden, sich mit ihm auf die Suche zu begeben, sondern er hilft auch noch eine Anklage des Vaters von Harald auf dem Thing zu verhindern. Dabei erfährt der Leser so allerlei Wissenswertes über Wikinger, über das Alltagsleben, die sozialen Lebensformen, Essen, Kleidung und vieles mehr. Das wird am Ende zusammengefasst in dem Bericht, den Einar an Odin schreibt. Vieles liest sich richtig spannend - nur: mit dem wirklichen Wikingerleben hat vieles nur sehr bedingt zu tun.
Von all dem, was nach alten und neuesten Erkenntnissen historisch richtig ist, unterscheidet sich das Bild des Wikingers in Thilos Buch doch erheblich. Es sollen nur zwei gravierende Fehler genannt werden:
RUNENSTEINE. Undenkbar, dass da ganze Geschichten und Lieder eingeritzt waren. Wenn in der Literatur schon mal von “Lob- und Preisgedichten” der Fall ist, dann sehen diese Inschriften jedenfalls vollkommen anders aus als das, was da im Buch vorgetragen wird. Für dieses Fülle müsste wohl ein ganzes Haus beschrieben worden sein.
RUNENMEISTER. Der Runenmeister war derjenige, der die Inschrift meisterhaft entwarf; ein Gelehrter in gewisser Hinsicht. Hier im Buch wird er zum Rechtssprecher auf dem Thing, der das urteil verkündet. Dazu singt er und trägt Lieder vor; auf den Illustrationen sieht wie er ein alten Druide aus und erinnert deutlich an Miraculix bei Asterix.
Undenkbar auch, dass die Wikinger bei einem Liedervortrag zu Tränen gerührt waren!
Hinzukommen Fehler in der Verwendung von Begriffen aus der Mythologie. Es sind z.B. “die Ragnarök” (Neutrum Plural).
Insgesamt nur sehr bedingt empfehlenswert, und das ist schade, denn das Buch ist spannend geschrieben. Aber es vermittelt so viel Falsches, dass eine bessere Bewertung wirklich nicht drin ist.

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Diese Rezension wurde verfasst von avn.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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