Verrat am Ohio River
- Autor*in
- Egli, Werner J.
- ISBN
- 978-3-570-21134-2
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- /
- Illustrator*in
- Bramman, Michael (Umschlagbild)
- Seitenanzahl
- 352
- Verlag
- Bertelsmann
- Gattung
- –
- Ort
- München
- Jahr
- 2002
- Lesealter
- 12-13 Jahre14-15 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 6,00 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Im Tal des Ohio geht Nathaniel Axton auf den Plan Captain Sweets ein, einen Friedensvertrag zwischen Engländern und dem Stamm der Shawnee auszuhandeln. Doch der Plan wurde verraten und es kommt zu blutigem Gemetzel.
Beurteilungstext
Die fiktive Geschichte spielt auf historischem Hintergrund des ausgehenden 18. Jahrhunderts. Thema ist die Siedlungs- und Expansionspolitik der Engländer gegenüber der indianischen Urbevölkerung, deren kriegerischer Reflex auf die Brutalität der Siedler und Kolonialisten im Mittelpunkt des Geschehens steht.
Berichtet wird von blutigen Überfällen und dem Versuch der Engländer mit Decken, “die mit Blatternbakterien verseucht waren”, die Indianerstämme zu infizieren und auszurotten. Hauptfigur im Roman und zugleich Identifikationsangebot an die Leser ist Nathaniel Axton, ein Blutsbruder der Shawnee. Während es ihm allein um den Frieden zwischen Engländern und Shawnees geht, sieht Captain Sweet im Zustandekommen des Friedensvertrags vor allem eine Chance für die eigene Karriere. Die psychologische Zeichnung der Figuren geht kaum unter die Haut und bleibt oberflächlich. Die aufgezeigte Vielzahl der Indianerstämme, die entweder “englandfreundlich” oder -feindlich sind, die geschilderten prophetischen Züge einzelner Stammesangehöriger lassen die Geschichte zwar gut recherchiert, aber überfrachtet erscheinen. Als Neuauflage in einer Zeit, in der per Fernsehen brutales Kriegsgeschehen täglich vor Augen geführt wird, ist eine Indianergeschichte an sich problematisch. Gewinn durch die Lektüre könnte allein in der sich vertiefenden Erlenntnis liegen, dass kriegerische Handlungen immer ungerecht und inhuman sind.