... Verliefen sich im Wald
- Autor*in
- Abrahams, Peter
- ISBN
- 978-3-8333-5082-5
- Übersetzer*in
- Momot, André
- Ori. Sprache
- Englisch
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 288
- Verlag
- Bloomsbury in Berlinverlage
- Gattung
- Krimi
- Ort
- Berlin
- Jahr
- 2011
- Lesealter
- 12-13 Jahre14-15 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 8,95 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Auf dem Grundstück von Ingrids eigenwilligem Großvater wird die Leiche eines Umweltschutzbeamten gefunden, und er wird, da er sein Alibi nicht nennen möchte, unter Mordverdacht in Untersuchungshaft genommen. Ingrid, die den Wunsch des geliebten Großvaters nach Geheimhaltung respektiert, macht sich erfolgreich daran, den wahren Mörder zu finden.
Beurteilungstext
Der dritte Fall der mittlerweile 13jährigen Ingrid: In diesem Band ist sie kein Kind mehr. Die Freundschaft zu Joey entwickelt sich zu einer ersten Verliebtheit - das ist die schöne Seite am Größerwerden. Doch dass der Großvater in den Fall verwickelt scheint und Ingrid in ein moralisches Dilemma gerät, ist ebenso eine der belastenden Aspekte des Endes der Kindheit wie die Affäre des Vaters mit der Mutter einer ihrer beiden besten Freundinnen. Dem Autor gelingt es wie immer, die Spannung zwischen Behütetsein und dem Erkämpfen eigener Frei-und Spielräume glaubwürdig darzustellen. Ingrids Unternehmungen sind sicherlich vor allem für ein Kind der us-amerikanischen Mittelschicht ungewöhnlich: Sie geht immer wieder längere Strecken zu Fuß und schwänzt die Schule, um allein nach New York zu fahren und herauszufinden, wo der Großvater zur Tatzeit war. Doch die Erwachsenen haben letztlich ein wachsames Auge auf sie, und die Eltern versöhnen sich am Ende vielleicht.
In diesem Band der Serie ist der Showdown etwas weniger überzeugend als in den vorangegangenen, und auch die Motive des Täters bleiben vage. Es gibt Andeutungen durch Ingrids Nachforschungen und logischen Schlüsse, aber bestätigt wird das durch den Täter nicht. Auch ist das vermutliche Motiv nicht nur für den Mord, sondern auch für die Gewalt im Showdown, aus der Ingrid in letzter Minute gerettet wird, nicht ganz überzeugend. Doch trotz dieser Mängel ist dies wieder ein sehr lesenswerter Jugendkrimi. Ingrid ist eine typische Detektivin, deren großes Vorbild Sherlock Holmes ist, und die mit genauer Beobachtung und logischen Schlüssen den Lösungen auf die Spur kommt. Peter Abrahams erzählt in der dritten Person, aber immer aus Ingrids Perspektive. Ihre gedachten oder vor allem im Gespräch mit Joey geäußerten Kommentare zum Verhalten anderer Menschen sind witzig und treffend, manchmal, dem Geschehen entsprechend, auch traurig oder zornig. Der Autor vermittelt durch Ingrids Wahrnehmung einiges an Kulturkritik, aber nicht verbissen, sondern meist auch witzig.
Trotz der weiblichen Hauptperson ist dieser Krimi, wie die beiden vorangegangenen Bände, als Klassenlektüre geeignet, da keine "typische Mädchenthemen" behandelt werden und die Protagonistin ausgesprochen tough und handfest ist, noch dazu mit Joey einen Jungen zur Seite hat.
Der Autor hat zahlreiche Thriller für Erwachsene geschrieben.