unter verdacht

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Teaser

Fynn, 17, ein begnadeter kunstwandkletterer, ist einzelgänger und außenseiter. Gerade deswegen ist er in die fänge einer bande geraten, die unter massiver gewaltanwendung mitschüler abzieht, erpresst. Der chef der bande bleibt anonym, er meldet sich nur per handy und erteilt seine aufträge, die von genauester kenntnis seiner opfer zeugen. Als er Fynn zum einbruch in den laden des vaters zwingt, überzieht er allerdings. Denn Fynn steht inzwischen vor dem schülergericht, das Fynns erpressung eines zwar kleineren, aber unerschrockenen mitschülers verhandelt. Dieses schülergericht ist das anliegen des engagierten und spannenden krimis. Der überraschende schluss ist ebenso überzeugend wie handlungen und motive aller beteiligten.
Im nachwort schreibt ein richter über seine sicht der schülergerichte in deutschland.

Beurteilungstext

Die schüler dieses gymnasiums sind fast alle überzeugt von der aufgabe des schülergerichts. Hier steht ein fall zur debatte, der sich mit der zuständigkeit des staates überschneidet. Das allerdings ist eigentlich auch der beweis für die richtigkeit eines schülergerichtes. Neben spielereien wie kleiner formen von vandalismus, die normalerweise hier verhandelt werden, ist den schülern klar, dass es im vorliegenden fall um mehr geht. Eine hobby-juristin versucht sich in die denkweise, handlungen und motive des bzw. der täter hineinzudenken und erreicht so das vertrauen Fynns, der sich endlich traut, die wahrheit zu sagen. Der autor beschreibt routiniert und schlüssig, wie langeweile zur kriminalität führen kann und wie hilflos jugendliche sind, die nie lernten, sich anderen mitzuteilen. Hier wird kein happy-end angeboten, einiges bleibt offen, dennoch aber ist der wesentliche sprung gelungen: es wird wieder geredet.
Und der krimi bleibt spannend bis zur letzten seite.