Unsere Erde

Autor*in
Lee, Jim
ISBN
978-3-86566-169-2
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Lee, Jim
Seitenanzahl
16
Verlag
minedition
Gattung
BilderbuchMärchen/Fabel/SageSachliteratur
Ort
Bargteheide
Jahr
2013
Lesealter
0-3 Jahre4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,95 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Das textlose Pappbilderbuch erzählt das Märchen von der Entstehung, Verwüstung und
Neuerschaffung unseres Planeten Erde. In gut verständlichen, klaren Symbolen, die um ein großes Loch in der Mitte des Buches platziert sind, entsteht eine Erzählung, der schon ganz kleine Kinder folgen können. Gemeinsam mit einem Erwachsenen kann die Lektüre dieses besonderen Bilderbuches für beide eine Entdeckungsreise zu den Fragen des menschlichen Seins auf der Erde werden.

Beurteilungstext

Jimi Lee, in Südkorea geboren, studierte in Frankreich Grafik-Design. Momentan sind von ihr zwei Bilderbücher in deutschen Verlagen erhältlich. ""Überall Linien"" ist in diesem Jahr für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert worden. In der Nominierung wird es als ""fast puristisch gestaltetes"" textloses Pappbilderbuch beschrieben, das ""zum Wahrnehmen und Begreifen eines eigentlich ziemlich abstrakten geometrischen Phänomens: der Linie"" schon Kleinkinder - und natürlich auch die am Lektüreprozess beteiligten Erwachsenen- anregen kann.
Auch das Pappbilderbuch "" Unsere Erde"" verzichtet auf eine Erzählhandlung auf der Wortebene und bietet dafür eine sehr komplexe visuelle Erzählung, die die Betrachter des Buches zu Lesern werden lässt: was gesehen wird, muss und kann gedeutet werden und fügt sich tatsächlich zu einer Geschichte. Der Klappentext weist das Buch als ""ökologisches Märchen"" aus. Tatsächlich hat es märchenhafte Merkmale: der Hauptheld, der in Not gerät, ist unsere Erde. Sie wächst und gedeiht, Pflanzen und Bäume sind zu sehen, werden zwar vom Bagger auch wieder herausgerissen, damit Platz für menschliche Behausungen entsteht, aber später werden die Häuser immer höher, die Wolkenkratzer haben schließlich alles Grüne und Wachsende verdrängt, Ruß und Abgase, Dampf und Kohle sind die ""Bösewichte"" , bewirken die Erderwärmung, bis alles zu schmelzen droht und nur ein einziger kleiner Eisbär noch da ist. Die Erdkatastrophe ist unübersehbar.
Wenn das Buch hier enden würde, wäre es kein richtiges Märchen. Das gute alte Volksmärchen verspricht immer ein gutes Ende. Und es kommt auch hier: zwei Kinder beginnen Samen in die Erde zu streuen, es wächst wieder was, das erste Haus wird gebaut, die Nachbarhäuser kommen hinzu. Aber diesmal bleibt zwischen ihnen das Grün, wachsen unterschiedliche Bäume, allein und in Gruppen, ein Regenbogen erscheint am Himmel und Tiere stehen hinterm Zaun, der Delphin springt aus dem Meer, auf dem ein Schiff fährt.
Die Moral, nicht ausgesprochen und doch ersichtlich: geh sorgsam und aufmerksam mit unserem Planeten Erde um, dann bleibt er uns auch erhalten!
Die Erde, unser runder Planet, ist im Bilderbuch tatsächlich rund. Man kann ihn fassen, indem man in das in der Buchmitte gestanzte Loch fasst. Um den Rand des dominanten Loches hat Jimi Lee die Erzählhandlung placiert. Die klaren, wie ausgeschnitten wirkenden Symbole erklären sich selbst, sind auch für ganz kleine Kinder leicht zu verstehen. Dem Reiz des Fühlenkönnens wird zudem kaum ein Kind widerstehen können. Dazu braucht es keinen Erwachsenen. Aber zum Nachdenken und Sprechen über das Gesehene sollten die Erwachsenen unbedingt da sein und sich viel Zeit nehmen!

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Diese Rezension wurde verfasst von emk.
Veröffentlicht am 01.01.2010