Unser gigantischer Fussabdruck

Autor*in
Sears, Rob
ISBN
978-3-446-27436-5
Übersetzer*in
Heintz, Saskia
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Sears, Tom
Seitenanzahl
96
Verlag
Hanser
Gattung
Bilderbuch
Ort
München/Wien
Jahr
2022
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Büchereididaktisches Material
Preis
18,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Was für eine Vorstellung: Alle Menschen, die unseren Planeten bevölkern, werden zu einem einzigen riesigen Individuum verknautscht.

Beurteilungstext

Eine ziemlich perverse Fantasie von einer Knautsch- Maschine, die acht Milliarden Menschen zu einem einzigen Individuum verknautschen kann, wird uns hier vorgestellt. Riesengroß kommt das Ergebnis aus der Knautsch-Maschine heraus, die Augen so groß wie Fußballfelder, ins Nasenloch passt die Londoner Nelsonsäule, und mit seinen langen Beinen könnte er in drei Stunden 40 000 km joggen. Nur warum sollte er das tun? Wem sollte er mit seiner Schnelligkeit noch imponieren, wenn er ganz alleine ist? In der Maschine werden auch die Tiere dieser Welt verknautscht, nicht alle durcheinander, sondern schön nach Rassen sortiert und optisch ansprechend nach Masse ins Verhältnis gesetzt, damit uns klar wird, wie viele Schlachthühner, Schlachtschweine, Hunde und Katzen es im Vergleich zum Blauwal oder Elefanten noch gibt, wissen wir doch aus klugen Büchern oder Filmen, dass es vor Jahrtausenden mal anders war: Eine Handvoll menschähnliche Menschen und ganz, ganz viele sehr große Blauwale und Elefanten oder Saurier und Mammuts oder Säbelzahntiger und Flugechsen. Heute schaufeln wir „jede Sekunde (…) ein ganzes Schwimmbecken mit Steinen, Sand, Ton, Mineralien, fossilen Brennstoffen, Metallen und organischem Material aus unserem zunehmend pockennarbigen Planeten”, was unsere Kleinen natürlich voll verstehen und bei jeder Ladung Pommes an den Fußabdruck denken, der ihre kleine Welt zugrunde richtet.
Da haben die Brüder Sears enorme Zahlen produziert, die wir, geschweige denn unsere Kinder, natürlich nicht überprüfen können, aber das müssen wir ja auch nicht, denn es gibt ja noch die hübschen Zeichnungen, die den Mega-Menschen als plumpes, aber liebenswertes Trampel zeigen, den wir besser wieder entknautschen, weil 16 Milliarden Hände mehr Gutes tun können als ein Megamensch, der sich mit der Nelsonssäule in der Nasse bohrt.
Das Buch ist lehrreich, aber nicht lehrerhaft, die Zeichnungen sind flott, locker, fantasievoll und witzig, nur leider wurde das Konzept des ökologischen Fußabdrucks laut Wikipedia schon 2004 durch die Werbekampagne „Beyond Petroleum“ des britischen Mineralölunternehmens BP gekapert. „Das Unternehmen veröffentlichte im Rahmen der Kampagne einen CO2-Rechner zur Berechnung von individuellen CO2-Emissionen. Unter dem steigenden politischen Druck auf die Ölkonzerne lenkte BP mit dieser Werbekampagne die Aufmerksamkeit vom massiven CO2-Fußabdruck der Wirtschaft auf Individuen um.“


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Diese Rezension wurde verfasst von wb; Landesstelle: Bremen.
Veröffentlicht am 26.11.2022

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