Unglaubliche Geschichten von ausgestorbenen Tieren

Autor*in
ISBN
978-3-941787-64-3
Übersetzer*in
Pasquay, Sarah
Ori. Sprache
Französisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
80
Verlag
Jacoby & Stuart
Gattung
Sachliteratur
Ort
Berlin
Jahr
2012
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
18,95 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

27 ausgestorbenen Tier-Arten aus 4+1 Kontinenten wird je ein Nachruf erstellt. Das Sortierungskriterium sind die Erdteile, in denen sie lebten, allen Tieren gemeinsam ist das Traurige. Auf der linken Seite gibt es drei bis sechs Bilder, Teil eines "Films", auf der rechten Seite wird das Tier in seinem Lebensraum und seiner Lebensart beschrieben und gezeichnet.

Beurteilungstext

Eine gute Struktur zeigt das Buch. Jeder Erdteil wird mit einer Doppelseite eingeleitet, die Tiere erhalten auf der linken Seite untertitelte drei bis sechs Bilder, die die verlorene Zeit noch einmal zurückrufen: So war es damals. Die rechte Seite zeigt das Tier in Großformat, lässt aber auch Platz für Informationsblasen mit Text und je eine Kreisfläche, die das Größenverhältnis zum Menschen klarstellt, das Gewicht, den Ort, die Zeit des Aussterbens.
Ein gutes Buch, emotionslos aufgebaut, das die Verbindungen, die Symbiosen zwischen Tier und Pflanze und zwischen Tier und Tier nur andeutet. Das reicht aber aus, um auf die Frage: "Na und?" eine möglichst gute Antwort zu geben. Das gelingt weder im wirklichen Leben, noch in diesem Buch sehr stimmig, denn es dreht sich hier um gegenseitige Beeinflussungen, die mit dem Flügelschlag eines Schmetterlings genauso wenig genau beschrieben sind wie mit dem umgefallenen Reissack in China.

Die Bilder sind (bewusst?) "unmodern" gehalten, statisch, mit Textblasen versehen, auf der linken Seite sogar mit Dialogen. Die Kontinentalseiten zeigen eine Art der Verwüstung auf, die uns vielleicht wirklich droht, die wir aber noch in der Wirklichkeit nicht so wahrnehmen. Das schafft eine gute Diskrepanz zwischen dem "Damals" und dem "Heute", das aber wohl genauso weitermacht wie bisher.

Das Buch hat nicht den Zeigefinger erhoben, aber wir merken selbst (spätestens ob der großen Menge an ausgestorbenen [großen, erkennbaren] Tieren), dass unser Lebensraum ärmer wird. Hier könnte das Buch allerdings noch mehr den Fokus richten, denn auch das Glossar wie die Zeittafel am Ende des Buches zeigen an, dass wir Menschen offensichtlich auch nur eine Übergangsform im Lauf der Tierwelt sind. Leider? Endlich erkannt? Aufrütteln und zum Nachdenken regt das Buch allemal an.

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Diese Rezension wurde verfasst von uhb.
Veröffentlicht am 01.01.2010