Ungeheuer gute Nacht!
- Autor*in
- Stemm, von
- ISBN
- 978-3-570-13477-1
- Übersetzer*in
- von Stemm, Antje
- Ori. Sprache
- Englisch
- Illustrator*in
- von Stemm, Antje
- Seitenanzahl
- 16
- Verlag
- –
- Gattung
- BilderbuchSachliteratur
- Ort
- München
- Jahr
- 2009
- Preis
- 16,95 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Jeden Abend gehen die Kinder schlafen. Doch gestaltet sich dieser Übergang nicht immer konfliktfrei. Häufig gehen mit dem Tagesabschluss viele Ängste einher. Die Welt gleitet ins Dunkel und Schatten werden zu Formen und Gestalten, die bedrohlich wirken. Sind es Ungeheuer, deren Schemen dort zutage treten? Habe ich einen Grund, Angst zu haben? Hier ist Beruhigung vonnöten, die Eltern häufig nicht sehr überzeugend formulieren können.
Beurteilungstext
Antje von Stemm bietet mögliche - wenn auch nicht ganz geläufige - Anregungen, wie Kleine und Große mit den Ängsten vor der Nacht umgehen können. Sie erzählt, was die Gespenster und Ungeheuer in Wirklichkeit tun, wenn es dunkel wird. Sie treffen sich zu einem gemeinsamen Essen und feiern und geistern die ganze Nacht hindurch herum, um dann völlig erschöpft den folgenden Tag zu verschlafen. Sie haben genug mit sich selbst zu tun, als dass sie Zeit finden würden, kleine Kinder zu erschrecken. Antje von Stemm geht damit einen ungewöhnlichen Weg. Während Eltern beflissen argumentieren, es gäbe keine Gespenster - was der kindlichen Fantasie nicht entgegenkommt und nebenher auch nicht bewiesen werden kann, wodurch die Wirkung solcher Beschwichtigungen eher gering ist - bejaht Antje von Stemm in ihrer kleinen Gespensterkunde die Schattenwelt. Das Treiben der Figuren ist bunt und bedient nahezu alle Stereotype und Erwartungen, mit denen man die jenseitigen Wesen zu fassen versucht. Hinter sich öffnenden Türen und aufklappbaren Koffern zeigen sich allerlei komische Zeitgenossen. Die Gespensterwelt tritt in Parallelität zur Lebenswelt - die Ungeheuer sind eben auch nur ‚Menschen', so die Botschaft, die Antje von Stemm mit einem Augenzwinkern vermittelt. Skurrile Figuren und beängstigende Wesen treten auf die Bühne, die wegen der Pop-up-Effekte auch äußerlich einen theatralischen Eindruck vermittelt. Das Bild wir zum Raum, der von vielen Seiten betrachtet werden kann. Kurze Kommentare in Sprechblasen unterstützen zudem den comicartigen Charakter der Illustrationen.
Über die komische Verbalhornung des Angstmotivs und dessen Auflösung im Spiel mit den Stereotypen hinaus zeigt sich das Buch allerdings wenig kreativ im Umgang mit dem Stoff. Die Ungeheuer bleiben bei Ihren Verhaltensweisen und geben kaum Anlass zu ernsthafter Überraschung, was den Lesegenuss doch erheblich einschränkt.