Und wenn schon!

Autor*in
Fessel, Karen-Susan
ISBN
978-3-7891-3507-1
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
143
Verlag
Oetinger
Gattung
Ort
Hamburg
Jahr
2002
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
9,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Manfred ist eins von 6 Kindern, von seinen Klassenkameraden wird er als asozial bezeichnet. Seine Eltern sitzen vor dem Fernseher und trinken. Die Familie lebt von Sozialhilfe. Manfred ist nicht dumm, erledigt aber so gut wie nie Hausaufgaben. Dadurch sind seine Schulleistungen nicht so gut wie sie sein könnten. Seine Brüder gehen mit ihm ruppig um. Sie planen ein Ding, an dem er nicht beteiligt ist, werden aber von der Polizei geschnappt. Es geht um Diebstahl. Die Familie hält zusammen. In der Schule ist Manfred ein Außenseiter. Nur Amal hilft ihm und schließlich Gesine, ein Mädchen aus gutem Hause, das keine Vorurteile kennt.

Beurteilungstext

Karen-Susan Fessel schreibt die Erzählung als Ich-Erzählung aus der Sicht von Manfred. Manfred ist in einer schwierigen Lage. Seine Familie lebt von Sozialhilfe. Manfred leidet. Er hat keine ordentlichen Kleidungsstücke. Ihm fehlt z.B. eine vernünftige Badehose - die bräuchte er für den Schwimmunterricht. Die anderen Schüler haben dafür kein Verständnis. Sie können sich nicht vorstellen, wie es ist, wenn kein Geld für eine neue Badehose im Haus ist. Das Geld reicht gerade für die Lebensmittel und ist am Ende des Monats schon knapp. Nur das Nötigste wird gekauft. Der Leser kann sich bei der Lektüre dieses Buches gut in die Situation eines 12jährigen Schülers hineinversetzen. Manfred hat Begabungen. Er hat Chancen, eine Realschulempfehlung zu bekommen - erledigt allerdings nie seine Hausaufgaben. So wie Karen-Susan Fessel die Familienverhältnisse beschreibt, versteht der Leser, dass es für Manfred fast unmöglich ist, zu Hause zu arbeiten. Die Tonart ist rau, der Ton etwas schnodderig, wie man es sich halt in bestimmten Kreisen vorstellt. Interessant ist es zu beobachten, wie es der Autorin gelingt, Manfred, der sich für seine Familie schämt, durch seinen Freund Amal das Selbstbewusstsein zu stärken. Amal kann die Erlebnisse gelassener betrachten. Er lässt sich nicht ärgern. Amal spielt eine wesentliche Rolle, auch Gesine, die Manfred ins Haus bittet und ihm ein normales Mittelschicht-Zuhause vorführt. Dabei wird auch dem Leser deutlich, wie groß die Diskrepanz ist. Durch eine Dummheit der Brüder, sie stehlen und werden erwischt, wird die Familie wachgerüttelt. Die Mutter stellt sich vor ihre Kinder und auch Amal hat eine durchaus bewundernde Haltung wenn er sagt, ihr seid schon ein Haufen. Auch Manfred erkennt, dass diese Familie vielleicht schwierig, aber seine Familie ist, in der er einen Platz hat. Ein Buch, dass eindeutig aufklärt über die Schwierigkeiten als Kind von Sozialhilfeempfängern mit den anderen zu konkurrieren, ein Buch , das zur Toleranz aufruft.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Schr.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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