Und wenn ich zurückhaue?
- Autor*in
- Zöller, Elisabeth
- ISBN
- 978-3-570-26100-2
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Anette, Bley
- Seitenanzahl
- 128
- Verlag
- Bertelsmann
- Gattung
- –
- Ort
- München
- Jahr
- 1994
- Lesealter
- 10-11 Jahre12-13 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 5,00 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
DieAutorin zeigt auf, wie schnell und unaufhaltsam Mobbing in der Schule und die damit verbundene Gewalt die Psyche eines Jungen verändert. Es werden aber auch Wege aus diesem Dilemma angesprochen.
Beurteilungstext
Mit einer typischen Schulsituation, dem Wechsel in die 5. Klasse wird in die Problematik eingestiegen. Krissi, die Hauptfigur der Geschichte, ist klein, hat keine Freunde und wird von den “Schlägerkids”, einer Schulbande beinahe täglich drangsaliert.
Anzeichen von Krissis Angst werden von seiner Umgebung nicht erkannt. Die Mutter hat keine Zeit: Kaffeerunde, Telefon und Opabesuche. Papa kennt nur seine alten, dämlichen, wenig hilfreichen Sprüche (S.31/46). Sabrina, seine Schwester ist nur cool.
“Angst macht blind und stumm, lässt rennen wie eine Fernsteuerung. Die Haustür war wie ein Magnet und doch stößt sie ihn ab.” (57) Mit solch einer bildlichen Sprache und kurzen, einfachenSätzen erreicht die Autorin die jugendliche Leserschaft. Es fehlt auch nicht an Kraftausdrücken und Schimpfwörtern. Besonders lustig und anschaulich ist dies in der Szene vor dem Spiegel geglückt. (28) Der Held zeigt Schwäche und flüchtet sich in eine heile Gedankenwelt, zurückgezogen in seinem Zimmer oder in Zwiegesprächen mit “Stöpsel”, seinem kleinen Bären in der Hosentasche.
Die schwarz-weiß Zeichnungen - geschickt verschiedene Perspektiven nutzend - runden teilweise den Text ab, bieten aber auch vertiefende Einblicke in das Geschehen, besonders in Krissis Gefühlsleben.
Der Verdienst dieser Erzählung liegt darin, dass das Thema “Gewalt” innerhalb der Klasse wegen Krissi thematisiert werden muss. Dabei wird offenbar, wie schwierig es ist, die verschiedenen Motive zu erfassen: Es ist nicht ernst(66), macht Jux (69), weil man eine Null ist (72), dass es bockt (79), zu piesacken und aus Langeweile (84), emotionaler Kälte (85) u.ä. Auch die Schweiger in der Klasse trauen sich nun ihre Gefühle mitzuteilen. Sie solidarisieren sich (Briefpost an Krissi) und gründen selbst eine Bande “Die Knackwurstkids”.
Elf in sich abgeschlossene Kapitel gliedern die Erzählung.
Eine empfehlenswerte Klassenlektüre, die für reichlich Gesprächsstoff sorgen wird und Handlungsmöglichkeiten anbietet.