Und dann kamst du, und wir wurden eine Familie...
- Autor*in
- Hildebrandt, Anette
- ISBN
- 978-3-473-33089-8
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Kunert, Almud
- Seitenanzahl
- 32
- Verlag
- Ravensburger
- Gattung
- BilderbuchSachliteratur
- Ort
- Ravensburg
- Jahr
- 2003
- Preis
- 12,00 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Die kleine Lisa langweilt sich und weiß nicht, was sie tun möchte. Da hat sie die Idee, sich mit ihren Eltern ihr liebstes Fotoalbum anzuschauen. Nun beginnt die Geschichte von Lisa und ihren Eltern, die Geschichte einer Adoption.
Beurteilungstext
Sollen Kinder erfahren, dass sie adoptiert sind? Natürlich! Aber wann ist der richtige Zeitpunkt? Wie fühlen sie sich dann, wenn sie erfahren, dass die Eltern nicht die leiblichen Eltern sind? Viele Fragen stellen sich, viele Unsicherheiten bewegen die Eltern und auch die Adoptivkinder.
In diesem Buch gibt es keine Unsicherheiten in der Familie, es wird schon früh ganz offen mit der kleinen Lisa darüber gesprochen. Und Lisa liebt diese Geschichte, sie liebt es mit den Eltern ihr Fotoalbum anzuschauen und dazu erzählt zu bekommen, wie sie eine Familie wurden. Sie kann diese Geschichte immer wieder hören. Und die Mutter erzählt, ganz chronologisch und genau. Sie spricht darüber, dass kein Kind in ihrem Bauch wachsen kann, über den Weg zum Jugendamt, über die Formulare, die ausgefüllt werden müssen, das endlose Warten. Und endlich kommt der Anruf vom Jugendamt. Schnell muss alles vorbereitet werden und “dann kamst du”. Lisa ist das Wunschkind, das Kind auf das die Eltern sich schon immer gefreut und gewartet haben.
Ganz einfühlsam erzählt Anette Hildebrandt die Geschichte dieser Familie. Sie lässt die Mutter ganz lebendig berichten, über Gefühle und viele kleine alltägliche Details. Dadurch wird es möglich sich in die Personen hineinzuversetzen, die Geschichte dieser Familie mitzuerleben. Am Ende des Buches wird von Lisa auch die Frage nach der ersten Mutter gestellt, warum wollte sie Lisa nicht behalten. Mit großem Verständnis für die Notlage der leiblichen Mutter lässt Anette Hildebrandt die Eltern antworten. Und dann malt Lisa ihre erste Mutter, schneidet das Bild aus und klebt es auf die letzte Seite ihres Fotoalbums. Denn schließlich gehört sie auch zur Familie. Alles wird so selbstverständlich erzählt, so liebevoll unverkrampft.
Almut Kunert gelingt es großartig mit ihren ganzseitigen Zeichnungen die Geschichte zu begleiten. Die Personen sehen nicht alltäglich aus, sie sind schon etwas Besonderes. Viele kleine Details kennzeichnen den Familienalltag, ohne das die Bilder überladen werden. Und die überwiegend warmen Farben ihrer Zeichnungen unterstützen das Gefühl der Geborgenheit in dieser Familie. Ein sehr gelungenes Buch.