Über tausend Hügel wandere ich mit dir

Autor*in
Jansen, Hanna
ISBN
978-3-522-17476-3
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
368
Verlag
Gabriel
Gattung
Ort
Stuttgart
Jahr
2002
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
16,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Jeanne d'Arc Umubyeyi hat den Völkermord in Ruanda überlebt. Hanna Jansen hört ihr zu, als sie ihre Lebensgeschichte erzählt, schreibt diese Erlebnisse auf und fasst damit das Unfassbare in Worte.

Beurteilungstext

Jeanne d'Arc Umubyeyi wächst behütet mit ihren zwei Geschwistern in Kibungo, einem Ort in Ruanda auf. Die Eltern sind beide Lehrer und wohlhabend. Sie gehören der Bevölkerungsminderheit im Land an, den Tutsi. Im April 1994 geschieht das Unfassbare: Innerhalb von ein paar Tagen werden fast 1 Million Tutsi im Land Opfer eines Völkermords begangen von der Bevölkerungsmehrheit, den Hutu. Der achtjährigen Jeanne gelingt es, auf der Flucht zu überleben. Erst nach einiger Zeit auf ihrer Flucht erhält sie die traurige Gewissheit, das sie als einzige ihrer Familie überlebt hat und dass auch ein Großteil ihrer weiteren Verwandten dem Völkermord zum Opfer gefallen sind. Seit April 1996 hat sie eine neue Familie in Deutschland gefunden. Ihre "neue" Mutter Hanna Jansen hat Jeannes Geschichte aufgeschrieben, um diesen schwarzen Teil der Geschichte Ruandas zu bewahren.
Die Biographie ist in drei Teile unterteilt: die Zeit vor dem Völkermord, der Völkermord, die Zeit direkt nach dem Völkermord. Wir erleben Jeanne in ihrer häuslichen Geborgenheit, ihren Überlebenswillen während der Flucht und ihren Versuch, nach dem Völkermord als Achtjährige allein zurecht zu kommen. Die grausamen Erlebnisse werden behutsam geschildert. Die einzelnen Kapitel werden durch Erlebnisse Hanna Jansens mit Jeanne eingeleitet, die durch den kursiven Druck von dem übrigen Text abgehoben sind und den Leser durch die Unterbrechung und die damit entstehende Distanz daran erinnern, das wir hier einen Lebensbericht vor uns haben und keine Erzählung. Das Buch wird ergänzt durch einen kurzen Vorspann über Jeannes Leben, eine Widmung an ihre erste Familie, im Nachspann eine Chronik der Geschichte Ruandas im 20.Jahrhundert und ein Glossar über vorkommende Begriffe, die übersetzt werden. Das Bild auf dem Umschlag ist in dunklen Brauntönen gehalten, nur der Titel ist hoffnungsvoll grün. Das Bild zeigt ein schwarzes Mädchen - vielleicht Jeanne - und im Hintergrund die Hügel Ruandas.
Noch heute beschäftigt der Völkermord in Ruanda das UN-Tribunal: Der Prozess gegen Oberst Bagosora und drei Mitangeklagte hat begonnen. ("Die Welt" vom 3.April 2002)

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von RE.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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