Typisch Theo

Autor*in
Nonnast, Britta
ISBN
978-3-407-82019-8
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Henn, Astrid
Seitenanzahl
128
Verlag
Gattung
Ort
Weinheim
Jahr
2012
Lesealter
4-5 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Der kleine Theo will eigentlich keinen Ärger haben und auch keinen Unfug anstellen, aber manchmal juckt es ihn so in den Fingern und dann muss er einfach alles ausprobieren. Spätestens dann, wenn Mama und Papa ihn nicht Theo rufen, sondern zu hören ist “ THEODOR “, dann weiß er, dass seine Unternehmung nicht so gut angekommen ist.
Freut euch auf 12 übermütige Geschichten zum Vorlesen.

Beurteilungstext

Für mich ist dieses warmherzige und einfühlsame Buch in Kinder und für Kinder eine Ode an deren Entdeckerdrang und Experimentierfreude. Es erinnert mich ein bisschen an den gewitzten und mutigen “Michel aus Löneberga”, den Kinderschreck für Eltern aus unserer Kindheit. Sozusagen haben wir es hier mit einem modernen Michel zu tun, der in abgeschwächter Form seine Mitmenschen auf die Palme bringt. Sowohl wir Großen, als auch die Kleinen haben sich köstlich über den Mut, den Einfallsreichtum und die Genialität des kleinen Theo amüsiert. Eigentlich sollte man doch über jedes Kind froh sein, dass seine Umwelt so erprobt und Gehörtes auch anwendet. Zum Beispiel meint er es doch nur gut, wenn er Papas Rasierschaum, der ja wirklich so weich ist, in der Salatschüssel verteilt und mit vielerlei Utensilien darin Verstecken spielt. Und das er Mamas neue Schuhe beschriftet, damit sie ihr nicht abhanden kommen, das hat er sich ja nur von Mama abgeguckt, als diese seine neuen Gummistiefel gekennzeichnet hat. Die vollständige Adresse kann er noch nicht schreiben, aber dafür sind ihm die dazu gemalten Raketen wirklich vortrefflich gelungen. Man kann sich das Gesicht der Mutter und deren Aufschrei ebenso wahrlich vorstellen, wie Theos bedröppelte Reuemine, gewappnet mit dem Sparschwein als Wiedergutmachung. Nicht witzig für die Mutter, aber von dem Erhaltungsdrang für eine Kreatur getrieben, schließlich war es bei den Dinos doch auch so, gefriert Theo halt die tote Spitzmaus in seiner Brotdose ein. Dahinter stand echt keine böse Absicht. So geht es immer weiter. Und so möchte man auf keine dieser lustigen und gut vorstellbaren Geschichten verzichten. Im Gegenteil: Wir wünschen uns unbedingt noch mehr von Theo und seinen verrückten Abenteuern!!
Auch wenn es den Eltern manchmal reicht, so können sie diesem kleinen Kerl nicht wirklich böse sein. Ich denke, wahrscheinlich amüsieren auch sie sich im Nachhinein und besonders in späteren Jahren, wie gewieft ihr kleiner Bengel ist und war. Vielleicht schreibt die Mutter auch Tagebuch, so wie Michels Mutter. Vorstellbar ist auch, dass es dieser kleine Racker mal zu etwas bringt, denn er besitzt Mut,Tatendrang,Phantasie, Entschlossenheit, Einsicht und Reue und handelt mit den besten Absichten. Ein kleiner Philosoph steckt auch in ihm.
Es imponiert mir auch der Zusammenhalt in der Familie und der enge Kontakt zwischen Enkel und Großvater. Wer wünscht sich nicht einen so patenten und fürsorglichen Erwachsenen an der Seite seines Kindes. Opa gibt nicht nur Tips bei Verliebtsein-Problemchen, er nimmt sogar Balder mit ins Freibad. Auch sonst akzeptiert er Theo wie er ist und nimmt sich viel Zeit für ihn. Hoffentlich regt es einige Großeltern, die die Geschichten vielleicht vorlesen, zum Nachahmen an. Kinder sind unser größtes Gut!
Die Illustrationen spiegeln auch die Kuriosität in den Gestiken und Mimiken wider. Sie erinnern an liebenswürdige Karikaturen. Pastellige Farben in reduzierter Auswahl liegen den Bildern zugrunde. Die Künstlerin will nicht belustigen, aber zum Schmunzeln einladen.
Theo muss man einfach mögen, in Wort und Bild. Danke sehr und weiter so!

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von SW.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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