Trippeltrappeltreppe

Autor*in
Koneffke, Jan
ISBN
978-3-414-82179-9
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in / Sprecher*in
Mett, Christoph
Umfang
76  Minuten
Verlag
Boje
Gattung
Digitale Medien
Ort
Köln
Jahr
2009
Alters­empfehlung
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
9,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Der für Kinder herausgegebene Gedichtband weckt nicht nur deren Neugier, sondern zugleich ihre Lach-, Lese- und Sprechlust. Selbst als Erwachsener wird man wieder zum Kind, kann man doch sein Komikverständnis und Assoziationsvermögen testen, auch anhand der stimmigen, originellen Illustration, die jedes Gedicht in seiner Aussage zusätzlich anreichert.

Beurteilungstext

Die gereimten, heiteren Gedichte sprechen nicht nur Kinder an, sind aber für sie besonders geeignet. Viele widmen sich Tieren, die voller Komik in Szene gesetzt werden. Man findet sie in kurzen Nonsensgedichten , die sich als Zweizeiler oder Vierzeiler zwanglos einprägen:
“Wie die Faultiere beten - Lieber Gott sei uns nicht gram/zum Beten sind wir viel zu lahm.”
oder
“Der kleine Skunk - Lieber Gott um dich zu loben/schick ich meinen Duft nach oben/ was andres bringe ich nicht hin/ weil ich nur ein Stinktier bin.”
Manche Tiernamen sind in Sprachspiele eingebunden, z. B.
“Herr Kakadu und Herr Papagei / die stritten sich um u und ei ... du Papagu, Kakadei, Geipaka, Dupaga, Geipudo Dukapa, Dupagei, Pakadu, Dupadu, Pakapa...” usw.
In anderen Gedichten werden tierische Verhaltensweisen vermenschlicht dargestellt. Dabei gelingt es dem Illustrator mit hintergründigem Humor, die Sprachbilder anzureichern und in Buchbildern weiterzudenken. So ziert z. B. ein kleiner schwarzer Vogel mit einem aufgespannten Regenschirm unter einer Dusche das Gedicht vom “Dreckspatz”.
Meist geraten die Illustration zuerst in den Blick des Lesers. Sie erzwingen ihre Betrachtung, auch weil ihnen buchgestalterisch viel freier Platz auf einer Seite eingeräumt ist. Den nutzt der Illustrator effektvoll für seine karikaturartigen Zeichnungen, ohne dabei die Seiten zu überladen. Die Figuren sind kräftig konturiert, farblich nur schwarz und orange unterlegt, wirken kompakt und konzentrieren sich auf Wesentliches. Sie greifen meist ein wenig verfremdet den Titel des jeweiligen Gedichts auf und verlangen geradezu, sich mit seinem Inhalt vertraut zu machen.
Einige Gedichte lassen sich für Motivvergleiche nutzen, u.a. solche über Ungeziefer: “Graf Drakula und sein Floh”, “Flohwalzer, in Wien zu tanzen”, “Die Motte (Lotte)”, “Die Kirchenmaus”.
Mehrere Gedichte sind der Maus gewidmet. In den WIE -und WARUM - Kettenfragen, die die kleine Maus stellt, wiederspiegelt sich die Fragelust jüngerer Kinder.
“Die kleine Maus fragt, wie die Liebe ist” (S.25)
( letzte Strophe: “Sicher ist sie sonderbar/ sonst ist leider gar nichts klar.”)
und “Die kleine Maus fragt weiter” (S. 28)
(letzte Strophe: “Warum liebt man, den man liebt?/ warum gibt es, was es gibt?”)
Der Autor hat keine Scheu, Kindern mit Tabuthemen eine Freude zu bereiten: So heißen Gedichte “Der kleine Furz/ S.22 oder “Herr Dumm und Herr Doof”/S. 66
Als lyrische Subjekte erzählen “Der Regen, “Der Schneemann”, “Das Fußballtor” in der Ich - Form so über sich selbst, dass sich der Leser mit ihnen identifizieren kann.
Nahezu alle Gedichte in diesem Band können sich Kinder selbständig erschließen, man muss sie nicht unbedingt “zerpflücken.”
Dennoch wird es jeden Lehrer reizen, das eine oder andere zu “behandeln”, weil es der Klasse Spaß macht, die Gedichte zu rezitieren, zu interpretieren und zu analysieren. Dafür ist u.a. das für die Titelgestaltung verwendete “Trippeltrappeltreppe” - Gedicht wegen seiner vielenWort - Bild - Assoziationen gut geeignet. In einen Sinnzusammenhang gestellt sind die Wörter:
Tritte - Schritte - Hacken - Absatz - Sohlen - Zehen - Tatzen -Hufe - Pfoten - Stufen -Atempause...
tappen - treten - hoppeln - hopsen - stolpern - poltern - toben - stapfen - schreiten - springen - kriechen - scharren - scheuchen - schieben - zerren - stoßen - seufzen - schimpfen - keuchen - straucheln - taumeln - torkeln - plumpsen - fallen - rutschen...
weiter - langsam - schneller - hoch...
endlich endlich
endlich endlich
Atempause.
Kurze biographische Informationen über den Autor und den Illustrator findet man im Nachsatz. Herausgeber dieses Lyrikbandes ist Uwe - Michael Gutzschhahn.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Kra.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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