tote Tulpen

Autor*in
Konecny, Jaromir
ISBN
978-3-423-74004-3
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
238
Verlag
dtv
Gattung
Krimi
Ort
München
Jahr
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
13,40 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Nachdem der Sechszehnjährige Leon aus der Haft entlassen wird, muss er als Resozialisierungsmaßnahme in einem Blumenladen arbeiten. Noch bevor er mit der Arbeit beginnen kann, entdeckt er eine Leiche in dem Geschäft und wird scheinbar auf frischer Tat von der hübschen Laura ertappt. Beide wissen, dass er nicht der Täter ist und eine spannende Suche nach dem wahren Mörder beginnt.

Beurteilungstext

Der Krimi wird aus der Sicht des sechszehnjährigen Leon erzählt und beginnt mit seiner Entlassung aus dem Gefängnis. Scheinbar kann diesen jungen Mann nichts erschüttern, als er die Leiche sieht sagt er "" Scheiße! Was macht die Leiche da?"" und denkt ""Gibt's doch nicht, oder? Auch im Tod ist sie schön."" Doch die Irritationen dieses Krimis gehen noch weiter, denn auch Laura, die glauben muss, dem Mörder zu begegnen, reagiert erstaunlich cool. ""Plötzlich plappert sie, als ob ich kein Mörder wäre und wir zusammen gleich Hausaufgaben machen würden."" Die Polizisten, die von Leon ""Schnittlauch"" genannt werden, ""außen grün, innen hohl"" sind keine Helden, sondern ein Hauptkommissar, der passenderweise Hauptmeister heißt und sein Adjudant Brummla, von Leon als Hiwi bezeichnet, der immerfort isst und ein breites Bayrisch spricht.
Doch betrachtet man diesen Krimi als reine Comedy, wird man ihm nicht gerecht. Die Dialoge werden ernster, die Charaktere feiner gezeichnet. Man erfährt von Leons trauriger Geschichte, dem Tode der Mutter, dem Leben im Heim. Er hat die Schuld den Tresor aus dem Heim gestohlen zu haben mit auf sich genommen und geht ins Gefängnis, nur damit sein Freund ""Salami"" nicht allein ist. Es wird die Geschichte von Fritz erzählt, der auch im Heim aufwächst und in der Gärtnerei arbeitet, von René, Lauras Halbbruder, dessen Mutter auch verstorben ist. Sie alle scheinen auf der Suche nach Geborgenheit, Schutz, Zuwendung, nach einer Familie oder einem guten Freund zu sein. So wie auch der Mörder. Und am Ende ist auch der Hauptkommissar gar nicht mehr so dümmlich, als in Agatha Christie-Manier alle zusammensitzen und der Fall aufgeklärt wird. Nur gibt es hier keinen Hercule Poirot, aber zwei wunderbare Nachwuchsdetektive, Leon und Laura, die nicht nur den Mörder entdeckt haben, sondern auch ihre Liebe füreinander.
Jaromir Konecny hat einen spannenden Krimi geschrieben, der sich durch seinen Sprachwitz und die teilweise skurrilen Figuren auszeichnet. Der Autor schafft den Spagat zwischen lustiger Krimiunterhaltung, parodierter Charaktere und ernsthafter und nachdenklicher Beschreibung der Lebenswelten von Jugendlichen in prekären Verhältnissen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von SZ.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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