Tod oder Liebe
- Autor*in
- Salvi, Manuela
- ISBN
- 978-3-8414-2143-2
- Übersetzer*in
- Lindecke, Brigitte
- Ori. Sprache
- Italienisch
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 336
- Verlag
- –
- Gattung
- Erzählung/Roman
- Ort
- Frankfurt am Main
- Jahr
- 2012
- Lesealter
- 14-15 Jahre16-17 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 14,99 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Bianca Prandi, 17 Jahre alt und aus Mailand, reist mit ihrem Vater, der als Richter mit der Mafia-Bekämpfung betraut ist, nach Süditalien. Dort verliebt sie sich in den zwei Jahre älteren Manuel Lambiase. Was sie zunächst nicht weiß: Manuel ist Mitglied der Mafia und beauftragt, eine illegale Entsorgung von Giftmüll zu organisieren. Die daraus entstehenden Verwicklungen kulminieren in der Entführung Biancas, doch Manuel befreit sie und beginnt mit ihr ein neues Leben - ohne Mafia.
Beurteilungstext
Schon der Titel der deutschen Übersetzung ist reißerisch, aber aus den Zutaten Liebe und Kriminalität lassen sich „schöne“ Geschichten basteln, vor allem, wenn die sozialen Hintergründe zweier Liebenden gegensätzlicher kaum sein könnten: In diesem Fall prallen zwei Welten aufeinander: Nord- und Süditalien, biederes Bürgertum und Kriminelle, Mafia-Untersuchungsrichter und mörderische Mafiosi, Julia und Romeo! Biancas Vater hat die Aufgabe, in Süditalien mafiöse Machenschaften zu verfolgen und aufzudecken, eine geplante illegale Entsorgung von Giftmüll. Er nimmt aus familiären Gründen seine Tochter mit, die dort für eine gewisse Zeit zur Schule gehen soll. Allerdings findet sie in ihrer neuen Klasse kaum Anschluss, doch als ein neuer Mitschüler auftaucht, eben Manuel Lambiase, der aussieht „wie ein griechischer Gott“, beginnt eine zarte Liebensgeschichte: Von Abneigung über Interesse an einander, gegenseitiges Gefallen, über Zuneigung, Verliebtsein bis hin zur alles verändernden Liebe wird das allmähliche Wachsen der Liebesgeschichte erzählt. Freilich, ein leichter Hauch von Kitsch liegt gelegentlich über der Story. Problematisch wird die Beziehung aber nicht allein wegen der gegensätzlichen Welten, denen beide angehören, sondern auch durch die Tatsache, dass Manuel mit der Tochter seines Mafia-Bosses verlobt ist. Auch das gemeinsame Interesse an Kunst, das beide verbindet, kann die Kluft nicht überbrücken. Beide nehmen Abschied von einander. Doch auf dem Weg zurück nach Mailand wird Bianca von den Kumpels Manuels entführt. Man will ihren Vater, den Richter, erpressen. Doch Manuel befreit Bianca, beide tauchen unter, um gemeinsam in den Niederlanden ein neues Leben zu beginnen, das ganz der Kunst gewidmet sein soll. Und die Moral von der Geschichte? „Amor vincit omnia“ (Vergil), die Liebe besiegt alles, Familienbande, Clanzugehörigkeit, Reichtum und sogar die Mafia! Der Roman ist flüssig erzählt, gut übersetzt, manches Mal im Erzähltempo etwas zu schnell. Die Verfasserin hält sich, außer bei Gefühlen, wenig mit atmosphärischen Schilderungen auf. Zwischen die einzelnen Kapitel schieben sich fiktive Briefe Biancas an ihren toten Bruder Daniele, die ihre Innenleben offenbaren.