The Road of the Dead

Autor*in
Brooks, Kevin
ISBN
978-3-423-71286-6
Übersetzer*in
Gutzschhan, Uwe-Michael
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
350
Verlag
dtv
Gattung
Ort
München
Jahr
2008
Lesealter
14-15 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
11,95 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Der 14-jährige Ruben begleitet seinen älteren Bruder nach Dartmoor, wo seine Schwester nach dem Besuch bei einer Freundin ermordet wurde. Sie wollen den Mörder finden, damit die Leiche der Schwester beerdigt werden kann. Im Dorf treffen sie auf massive Ablehnung, die schnell in Gewalt umschlägt. Ruben kann Cole nicht aufhalten, Unterstützung bekommen sie nur durch eine Gruppe Zigeuner, die ihren Vater kennen. In einer Orgie von Gewalt erzwingt Cole die Aufklärung des Mordes.

Beurteilungstext

Ein ungeheuer spannendes Buch mit nebeligen Mooren, Leichen, Mördern und Verschwörern wie üblich bei Kevin Brooks und in der kongenialen Übersetzung von Gutzschhan. Warum das ein Jugendbuch sein soll, entzieht sich mir völlig. Oder reicht dafür inzwischen, dass der Erzähler Ruben erst vierzehn Jahre alt ist?
Die Familie betreibt einen Autoschrottplatz, der Vater ist Zigeuner und sitzt wegen Totschlags im Gefängnis, der ältere Sohn Cole ist sehr stark, aber auch völlig unempfindlich gegen jede Form von Konvention und fast ebenso unempfindlich gegen Schmerz.
Die besondere Eindringlichkeit gewinnt der Roman durch die Erzählperspektive von Ruben mit seiner besonderen Fähigkeit, bei oder in anderen Menschen zu sein, ihre Gedanken zu erfühlen, besonders in Mitgliedern seiner Familie. So ist er auch der Erste, der weiß, dass seine Schwester Rachel tot ist, getötet worden ist auf einem einsamen, verregneten Weg, den sie mit viel Angst gegangen ist und dass auch ihr Mörder tot ist. Er besteht darauf, seinen älteren Bruder in das Dorf zu begleiten, um ihn eventuell von unnötigen Auseinandersetzungen abzuhalten. Aber das ist schnell vergessen, denn in diesem Dorf ist von Anfang an alles gegen sie gerichtet. Sie werden angepöbelt, aus dem Pub geworfen, rassistisch beleidigt, und selbst als sie bei der Freundin der toten Schwester Unterkunft bekommen, spüren sie die Ablehnung für ihr Dasein und ihre Suche nach dem Mörder. Sie spüren auch die Angst von Rachels Freundin, sie kommen dem Geflecht von Abhängigkeit, Hass und Machtmissbrauch auf die Spur, in dem Rachels Tod fast ein nicht gewollter Zufall war. Ruben gerät mehrfach in Todesgefahr. Hilfe erfährt er aus dem Lager der Zigeunersippe.
Der Countdown wird den Lesern zum Glück erspart, wenn Cole allein mit dem Oberscheusal abrechnet. Aber auch das Schlußbild mit der eingewickelten Leiche im Auto ist alles andere als entspannend.
Nur für harte Gemüter! Die intensiven Bilder der Gegend, die Konfrontationen etwa am Mordplatz der Schwester oder Rubens Angst beim Herunterklettern in der Scheune setzen sich im Gedächtnis fest.
Kevin Brooks (geb. 1959) wurde mehrfach ausgezeichnet, für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von uwo.
Veröffentlicht am 01.01.2010

Weitere Rezensionen zu Büchern von Brooks, Kevin

Brooks, Kevin

Bad Castro

Weiterlesen
Brooks, Kevin

Bad Castro

Weiterlesen
Brooks, Kevin

Bad Castro

Weiterlesen
Brooks, Kevin; Forde, Catherine

I see you Babe...

Weiterlesen
Brooks, Kevin; Forde, Catherine

I see you baby ...

Weiterlesen
Brooks, Kevin

Deathland Dogs

Weiterlesen