Tessloffs superschlaues Antwortbuch Geschichte

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Teaser

In dreizehn Kapiteln wird die Geschichte vorwiegend Europas von der frühen Menschheitsgeschichte bis zu unserer heutigen Welt dargestellt. Die einzelnen Kapitel wiederum werden durch Fragen gegliedert, auf die in kurzen Ausführungen meist mit Illustrationen oder Bildern Antwort gegeben wird. So führt jeweils eine Frage in die entsprechende Zeit mit ihren besonderen Ereignissen hinein.

Beurteilungstext

Das Buch ist nicht geeignet, wie ein Roman gelesen zu werden. Es ist klar, wenn auf 120 Seiten die europäische Geschichte durcheilt wird, dass dann - will man nicht Wesentliches übergehen - eine an Ereignissen dichte Schilderung geboten werden muss. Diese fand ich nicht ansprechend genug, um in einem Zug gelesen zu werden. So ist das Buch aber wohl auch nicht gedacht; eher als Nachschlagewerk, wo man im Inhaltsverzeichnis beginnend alle Kapitel mit allen Fragen findet und dann gut zu dem hierzu gebotenen Text mit meist einer guten Illustration dabei geleitet wird. Auch comicartige Zeichnungen sind eingestreut, die das behandelte Thema aufgreifen und auf mehr oder weniger lustige Weise darstellen. Es ist gut, dass ein derartiges Element die sachliche Darstellung gelegentlich auflockert, wenn auch die Comiczeichnungen für sich genommen meist nicht besonders geistreich sind; ein Heranwachsender freut sich vielleicht dran. Einige Dinge sind mir aufgefallen: S. 6 beginnt in einem darstellenden Schema die Neuzeit um 1400, eine Seite weiter wird 1492 (die Entdeckung Amerikas) als Beginn der Neuzeit genannt. Das sollte doch besser übereinstimmen, denn die Leser suchen ja eine Orientierung. Wiederum auf Seite 7 findet sich die Frage “Warum ist die Geschichte interessant?” und im folgenden Text gibt es m. E. keine Antwort darauf! Weiß es der Autor selber nicht zu sagen? Im selben Text wird auch angesprochen, dass es spannend wäre, sich die Weltgeschichte vorzustellen, unter der Prämisse, dass gewisse geschichtliche Ereignisse nicht eingetreten oder anders verlaufen wären. Aber es kommt nichts nach, kein Beispiel. Der jugendliche Leser wird da drüber hinweglesen; ich meine er bräuchte da ein Beispiel, eine Anleitung. Auf Seite 27 wird das Scherbengericht angeführt, aber nicht ausreichend erklärt, so dass der Leser keine Vorstellung davon gewinnt. Auf Seite 48 wird in drei Sätzen die Dreifelderwirtschaft dargestellt, leider missverständlich bis falsch: man merkt, dass der Autor keinen rechten Begriff davon hat. (Dreifelderwirtschaft bedeutet, dass man in der Folge Wintergetreide, Sommergetreide anbaute, dann folgte eine Brache, die manchmal beweidet wurde. Später wurde die Brache dann zum Anbau von Kartoffeln und Rüben genutzt.) Trotz der kleinen Mängel ist das Buch geeignet in Büchereien zum Ausleihen aufgenommen zu werden.