Tausche Schwester gegen Zimmer
- Autor*in
- Kliebenstein, Juma
- ISBN
- 978-3-8415-0040-3
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Skibbe, Edda
- Seitenanzahl
- 159
- Verlag
- Oetinger
- Gattung
- –
- Ort
- Hamburg
- Jahr
- 2011
- Lesealter
- 10-11 Jahre12-13 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 6,95 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Die zehnjährige Luna lebt mit ihrem Vater, den zwei älteren Brüdern und dem Hund recht zufrieden. Doch die alten Sonnenfelder werden ihr Leben bald umkrempeln müssen, denn Papa hat da jemanden kennen gelernt.
Beurteilungstext
Papas neue Freundin, ihre vier Kinder, der Umzug ins neue Haus und so ist alles nichts gegen Stella. Luna hat sich schon immer eine Schwester gewünscht, aber dass sie ihren Traum vom eigenen Zimmer ausgerechnet mit dieser Zicke teilen soll, geht nun wirklich zu weit. Außerdem lässt sich ihr Papa voll einschleimen von dieser Tussi, und an ihre Mutter kann sie sich nicht wenden, denn Luna ist sich nie so ganz sicher, ob die nun zur Familie gehört oder nicht. Außerdem ist sie, wie sie selbst sagt, nicht der Mamatyp. Aber wenigstens haben sich die Eltern nach der Scheidung angefreundet.
Weil die Einschlafschafe bockig sind und weil Lunas Kopf viel zu voll ist, erzählt uns das Mädchen in der Nacht, was in den letzten Monaten in ihrer Familie so alles los war. Und das ist schon ein Hammer, wenn du weißt, was ich meine.
Die Rahmenhandlung der Nacht wird sehr kurz gehalten, führt den Leser aber unmittelbar in die Stimmung. Die Ich - Erzählerin betrachtet uns als Gesprächspartner, so dass typisch mündlich Erzählelemente den Text auflockern. Fast wie in einem Brief lässt sie uns an den Sorgen ihrer Familie Teil haben, spricht uns konkret an, fordert unsere Stellungnahme ein und gestaltet auf diese Weise das Verhältnis von Produzent und Rezipient sehr persönlich und vertraut. Die Autorin spielt mit der Sprache, flechtet geschickt Doppeldeutigkeiten ein und experimentiert mit witzigen Wortschöpfungen. Die Gedanken und auch die Wortwahl erscheinen für eine Zehnjährige authentisch. Manche (geklammerten) Kommentare wirken wie Regieanweisungen bzw. Gedankenblasen eines Comics, lassen in ihrem Telegrammstil aber ebenfalls die SMS - Generation anklingen. Die Zielgruppe wird sich in der sprachlichen Gestaltung genauso wiederfinden können wie in vielen inhaltlichen Motiven.
Die einfachen und dennoch ausdrucksstarken Schwarz-Weiß-Zeichnungen von Edda Skibbe muten fast wie Randbemerkungen eines aufmerksamen Lesers an, der das Buch bereits vor uns zur Hand genommen hatte. Wichtige Details können uns so auf keinen Fall entgehen.
Das Kinderbuchdebüt von Juma Kliebenstein war schon bei der Ersterscheinung vor zwei Jahren ein voller Erfolg und wird nun als Taschenbuchausgabe weiter begeistern.