Tatu und Patu und ihr verrücktes Gute - Nacht - Buch

Autor*in
Havukainen, AinoToivonen, Sami
ISBN
978-3-522-43675-5
Übersetzer*in
Kritzokat, Elina
Ori. Sprache
Finnisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
32
Verlag
Thienemann
Gattung
Comic
Ort
Stuttgart
Jahr
2010
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,90 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Als unentbehrliches Buch für den Schlaf empfiehlt sich das verrückte Gute - Nacht-Buch der finnischen Autoren Aino Havukainen und Sami Toivonen. Patu und Tatu, zwei erfindungsreiche Brüder, haben alles vorbereitet, um die kleine Satu mit ihren großen Augen, dem riesigem Schnuller und dem Kuscheltuch für die Dauer einer Nacht gut zu versorgen. Selbst ein eigenhändig verfertigtes Gute - Nacht - Buch haben sie, indem alle technischen Details für eine guten Schlaf sorgsam verzeichnet sind.

Beurteilungstext

Als unentbehrliches Buch für den Schlaf empfiehlt sich das verrückte Gute-Nacht-Buch von den finnischen Autoren Aino Havukainen und Sami Toivonen. Patu und Tatu, zwei erfindungsreiche Brüder, haben allerhand vorbereitet, um ihr Patenkind Satu für die Dauer einer Nacht gut zu versorgen. Als Satu mit großen Augen, riesigem Schnuller und Kuscheltuch unbeweglich, vielleicht etwas besorgt in der Tür steht, begrüßen sie das Baby vor einem riesigen Haufen mehr oder weniger notwendiger Utensilien, die im Buch an verschiedenen Stellen auftauchen. Das Zu-Bett-Bringen des Kindes wird als technische Herausforderung verstanden. Zunächst bestätigen Tatu und Patu sich, dass es sich bei Satu um ein Baby mit allen typischen Merkmalen handelt, denn es nuckelt an einem Stück Plastik und trägt einen Strampler mit einem flüssigkeitsaufsaugenden Hosenpaket. Alles kein Problem. Die Jungen haben "alle Informationen und Gegenstände besorgt, die man zur Babypflege braucht". Sie sind "spezialisiert… auf das Abend- und Einschlafprogramm." Die halbautomatisierte Dienstleistung startet mit Abendessen, Abendwäsche und Zähneputzen. Im Bett liegend, versehen mit einem Kopfhelm, der das Mobile über dem Bett trägt verfolgt das kleine Wesen emotionslos alles Geschehen mit großen Augen. Die Gute-Nacht-Geschichte ist ein selbst gemachtes Buch, das vom Schlafen und Träumen handelt. Die erste Seite weist auf die perfekte Kuscheltier-Anatomie hin, vergisst auch nicht die Schokoladenflecken und den wieder angenähten Arm. Es folgen alle Utensilien für die Nachtbekleidung zeichnerisch so angeordnet, wie bei einem Spritzguss aus der Kunsstofffabrik. Dann geht es um das perfekte Bett. Soll es aus Fahrradteilen oder aus Wackelpudding sein? Ein Entscheidungsspiel über den Weg ins Bett schließt an. Es folgen Hinweise zur Schlafposition, zur Fehleranalyse, wenn der Schlaf ausbleibt, zum Schlafwandeln und (Alb)Träumen. Als die Jungen das Buch endlich zuklappen ist Satu in den Flur verschwunden und liegt dort friedlich schlummernd unter dem Teppich. Kurzerhand legen Tatu und Patu sich dazu und schlafen ein. - Erst diese letzte Doppelseite birgt ein Stück Erlösung von der beziehungslosen Technikverliebtheit der beiden Protagonisten. Satu ist erst hier ein bedürftiges Kind, dass sich der Zudringlichkeit der beiden Onkel zu entziehen versteht. Zum ersten Mal sind seine bisher angstvoll geweiteten Augen friedlich geschlossen. Zum ersten Mal überlassen auch die Brüder sich einer stärkeren Kraft als der des technischen Umgangs miteinander. Das Buch ist stark comic-haft gezeichnet. Auf den detailreichen Bildern gibt es viel zu entdecken. Allein die Abendessensszene ist reich an Material, etwa einem Löffel, der wie ein kleiner Zug aussieht, einem mit hygienischem Kopfschutz versehenen Patu als Führer des Löffels, einem Breiteller mit einem Nilpferdkopf, einem Thermometer im Breitopf und vielem anderen mehr. In allen Bildern sind sehr originelle und erfindungsreiche Details versteckt, die vermutlich vor allem kleine Jungen inspirieren. Lösen muss man sich allerdings gleich zu Beginn von der Vorstellung, dass das Buch ein emotionales Beziehungsgeschehen voller Wärme transportiert. -
Auf den inneren Deckelseiten des Buches befindet sich in weißer Schrift auf blauem Hintergrund die "langweiligste Gute - Nacht - Geschichte der Welt" von einem alten Mann namens Silberhaar und den sechs Bären. Es handelt sich um ein Konglomerat bekannter Märchen, das zwischen altem Sprachvorbild und moderner Sprache changiert und voller ironischer Brechungen ist. Silberhaar gerät auf der Suche nach Essbarem in eine Hütte mit sechs Breischüsseln, kann sich aber nicht für die passende Breischüssel entscheiden, legt schließlich zwei Euro auf die Flurkommode und verlässt das Haus unerkannt mit zwei Käsebroten. Die Geschichte macht ein wenig ratlos. Es bleibt völlig unklar, welche Funktion sie hat und sie ist auch sonst nicht überzeugend. Als innere Umschlaggestaltung mag sie stehen bleiben.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von GSTR.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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