Tanzbär

Schlagwörter

• Abenteuer
• Historisches
• Kulturen

Teaser

Der Sklavenjunge Silvester muss mit dem Geistlichen Johannes und Bubba, einem zahmen Bär, aus dem Konstantinopel des 6. Jh.s fliehen, als Hunnen seine Herrschaft töten und die Tochter Ariadne verschleppen. Silvester wird von den raffgierigen Verwandten des toten Fürsten gejagt, da er sie durch sein Wissen kompromittiert. Die drei machen sich auf den Weg nach Osten, um Ariadne wiederzufinden.

Beurteilungstext

Dickinson schafft auf der Grundlage historischer Gegebenheiten (Hunnensturm, Oströmisches Reich) bei freier Auslegung einen Abenteuerroman, der spannend zu lesen ist und Wissenswertes über das 6. Jh. vermittelt. Der allwissende Erzähler führt den Leser an der Hand auf der Flucht der drei ungleichen Gesellen und lässt ihn die Mühsal und den Schrecken des Lebens im frühen Mittelalter miterleben. Die Handlung baut Dickinson geschickt auf, er verwebt drei Motive - die Befreiung Ariadnes, die Flucht Silvesters vor Mord, die Mission des Johannes von der Bekehrung der Hunnen, deren Ziele nicht unbedingt in die gleiche Richtung führen und lässt den Leser weiterlesen, um zu erfahren, wie diese Absichten zum Wohl aller Protagonisten in Einklang gebracht werden können. Positiv fällt auf, dass Dickinson klarstellt, dass er sich nur an der Geschichte entlang hangelt und auf 'dichterische Freiheit' zurückgreift. Er erhebt keinen Anspruch auf historische Korrektheit, sondern macht souverän Gebrauch von der historischen Epoche als Folie für seinen Roman, der nur Jugendliche in seinen Bann zieht. Die einfühlsame Übersetzung spricht ebenfalls für das Buch. Der Roman fällt mit seinem Layout durch gute Lesbarkeit und solide Verarbeitung auf, der Preis ist in Anbetracht dieser Vorzüge zu rechtfertigen.