Talking History - Reden, die die Welt veränderten

Autor*in
Joan Haig und Joan Lennon,
ISBN
978-3-95728-705-2
Übersetzer*in
Herzberger, Katharina
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Ducci, Andre
Seitenanzahl
80
Verlag
Knesebeck
Gattung
Buch (gebunden)Sachliteratur
Ort
München
Jahr
2023
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Büchereididaktisches MaterialKlassenlektüre
Preis
18,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Worte können die Welt verändern. Zum Schlechten, aber durchaus auch zum Guten. Bekannte und weniger bekannte Persönlichkeiten haben mit eindringlichen situationsbezogenen Reden Menschen bewegt, haben Umstürze für eine bessere Gesellschaft angestoßen oder das Selbstbewusstsein benachteiligter Menschen gestärkt, um für ihre Rechte einzutreten. Im Buch werden beispielhaft einige besonders prägnante Beispiele näher beleuchtet.

Beurteilungstext

Zur rechten Zeit das rechte Wort zu finden, das bewegt manche Politiker, aber auch Menschen, die in besonderem Maße an Gesellschaft und Umwelt interessiert sind und etwas zum Wohle der Menschheit verändern wollen. „Talking History“ hat 16 Beispiele aus den letzten ca. 150 Jahren zusammengestellt. Etwa den amerikanischen Präsidenten Abraham Lincoln mit seiner Rede von Gettysburg, die weniger bekannte Australierin Pearl Gibbs, die sich für die Bürgerrechte der Aborigines stark gemacht hat. Frauen wie Helen Keller sind dabei, die als Taub-Blinde dank Louis Brailles Entwicklung der Blindenschrift in der Lage war, trotz ihrer massiven Einschränkungen erfolgreich ein Universitätsstudium zu absolvieren. Der russische Kosmonaut Juri Gagarin hat als erster Mensch im Weltraum die Schönheit der Erde aus einer bis dato unbekannten Perspektive beschrieben. Nelson Mandela ist trotz langer Inhaftierung für die Freiheit afrikanischer Völker eingetreten. In ihrer Rede vor der UN-Jugendversammlung hat die junge Pakistanerin und spätere Friedens-Nobelpreisträgerin Malala Yousafzai für Mädchen die gleichen Bildungschancen wie für Jungen eingefordert. Und Greta Thunberg hat vor dem Weltwirtschaftsforum mit unmissverständlichen Worten Taten statt Worte eingefordert, um den Klimawandel zu stoppen.
Die beiden Autorinnen Joan Haig und Joan Lennon zitieren die Reden in einer auf die jeweils entscheidenden Aussagen gekürzten Form; außerdem haben sie dazu immer auch eine kommentierende Kurzanalyse erstellt. Die Inhalte sind zudem in knappen Textblöcken in den entsprechenden historischen Kontext samt Querverweisen eingefügt.
Die Auswahl der Reden mag subjektiv sein: Manche große Rede (beispielsweise die berühmte Vision "I have a dream" von Martin Luther King) fehlt. Die Autorinnen haben unter anderem einige Beispiele angeführt, die zwar weniger bekannt sind, durch die jedoch große gesellschaftliche Veränderungen angestoßen wurden. Hauptziel ist dabei zumeist die Gleichberechtigung aller Menschen unabhängig von Geschlecht, sexueller Orientierung oder eventueller körperlicher Beeinträchtigung. Gleichermaßen aktuell ist außerdem die Zukunft der Menschheit, also Themen wie Gesundheit und Klimaschutz, die ebenfalls zur Sprache kommen.
Die kurz gefassten Erläuterungen zum Kontext der jeweiligen Rede laden dazu ein, die historischen Umstände noch weiter zu hinterfragen.
Zahlreiche farbige Illustrationen des brasilianischen Comic-Künstlers finden sich passend zum Textinhalt auf jeder Buchseite. In einem Glossar werden zudem im Buch verwendete Fachbegriffe genauer erläutert.
Das großformatige Buch ist bestens geeignet für geschichtsinteressierte Leserinnen und Leser ab 10 Jahren zum "Stöbern" und für einen kurzen Überblick über die jeweils angesprochene Epoche. Es kann aber auch gut als Anschauungsmaterial und Themeneinstieg im Geschichtsunterricht der Mittelstufe sowie im Gesellschaftskunde-Unterricht verwendet werden.

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Diese Rezension wurde verfasst von Gerd Klingeberg; Landesstelle: Rheinland-Pfalz.
Veröffentlicht am 01.03.2023