Superkids

Autor*in
Schulte-Markwort, Michael
ISBN
978-3-629-13077-8
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
268
Verlag
Pattloch bei Droemer
Gattung
Buch (gebunden)
Ort
München
Jahr
2016
Lesealter
Einsatzmöglichkeiten
Fachliteratur
Preis
19,99 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

Der Hamburger Kinder- und Jugendpsychiater Michael Schulte-Markwort liefert mit "Superkids" und dem informativeren Untertitel "Warum der Erziehungsehrgeiz unsere Familien unglücklich macht" ein Sachbuch für interessierte Eltern und professionelle ErieherInnen für die Altersspanne von der Kita bis zur höheren Schule und das sowohl systematisch als auch anschaulich durch die Darlegung konkreter Fall-Biographien.

Beurteilungstext

In fünf unterschiedlich lange Kapitel unterteilt, beschreibt und kommentiert der Autor die heutige Kinderwelt, die Welt der Eltern, die familiäre Wirklichkeit, die gesellschaftlichen Zwänge und am umfangreichsten, wie Beziehungen in der Familie heute funktionieren. Dabei thematisiert er die grundsätzliche Einschätzung der Elterngeneration ihren Kindern gegenüber, vor allem aber deren spezifische aktuellen Probleme mit dem gut gemeinten Vorsatz, das Optimum für ihr Kind zu erreichen, die häufige Verinnerlichung dieser Maxime durch die Kinder, den Konkurrenzdruck bei Elternabenden, die hohen gesellschaftlichen Anforderungen an die Eltern, den besonderen Einfluss moderner Medien auf die Kinder und wie wichtig für eine gelungene Erziehung eine fürsorgliche und liebevolle Beziehung zu den Kindern ist. Schulte-Markwort verwendet bei seinen Falldarstellungen als Klinikarzt immer Beispiele, die ihm begegnet sind, insofern zu behandeln waren und deutet dabei an, wie durch medikamentäre und damit zumeist auch verknüpft verhaltenstherapeutische Behandlungen Lösungswege gefunden werden konnten.

Insofern ist das Sachbuch durchaus praxisorientiert. Es zeichnet sich allerdings durch nicht unerhebliche Redundanzen aus, indem der Autor immer wieder auf die Superkids und den Zwang der Eltern zur Optimierung ihrer Kinder hinweist. Er selbst bemüht sich in seiner Argumentation, den Eltern Mut zu machen, nicht immer auf allgemeine Normen zu achten, sondern sich um individuelle Wege zu bemühen. Wegen seiner Profession ist er allerdings gehalten, von der Norm abweichende Kinder zu behandeln und tut dies, wie seine Darstellungen aufzeigen, mit Achtung, Einfühlungsvermögen und Kompetenz.

Dabei bemüht er häufig eine bild- und metaphernreiche Sprache und vergleicht kleine Kinder und deren Sozialsation mit einem Wildbach, plädiert für eine Erziehung nach dem Prinzip des Wildwasserkanufahrens oder vergleicht auch Familien mit Artistentruppen, wobei jeder, nach Alter und Kompetenz, seine Aufgabe leisten müsse, aber immer im Verband, nicht als Einzelner.
Es bleibt auch nach der Lektüre der Eindruck, dass Erziehung ein schwieriges Geschäft ist und bleibt, ob mit oder ohne Erziehungshandbuch!

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von KS; Landesstelle: Niedersachsen.
Veröffentlicht am 01.03.2017

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