Such dir was aus, aber beeil dich! Kindsein in zehn Kapiteln

Schlagwörter

• Familie
• Kindheit
• Komik/Humor

Teaser

Der autobiographische Roman erzählt in 10 Kapiteln von den Erinnerungen der Autorin an ihre Kindheit in der DDR.
Der Roman verknüpft dazu Text und Bild zu einem visuellen Kindheitspanorama, das sich v.a. in Wahrnehmungen, wie Gerüche und Empfindungen, widerspiegelt.

Beurteilungstext

Nadia Budde ist für ihren eigenen Stil und die Doppeladressierung ihrer Werke bekannt und wurd dafür bereits mehrfach ausgezeichnet. Mit Kindsein in 10 Kapiteln ist ihr eine völlig neuartige Darstellung von Kindheit gelungen- und das nicht nur in Farbgebung, die von der üblichen bunten Kinderwelt abweicht- sondern v.a. auch in Erzählstruktur und der Themenauswahl. Budde erzählt nicht chronologisch, sondern bietet kurze Sequenzen zu Kindheit, die jeder kennt: im Kapitel “Nasenbluten” geht es beispielsweise um hässliche Brillen, Chlorwasser im Kopf oder das brutale Zwangsausschnauben. Ungewöhnliche Themen kommen in einer sehr individuellen Bildsprache besonders stark zum Ausdruck, wenn Budde z.B. vom “Stadttod und Landtod” berichtet und dazu aufgehangene Schweine neben alten braunen Haarteilen ihrer Mutter präsentiert.
Für Kinder mag sich sicherlich nicht die ganze Komplexität der bildlichen Darstellung entfalten (dazu ist Buddes Ästhetik viel zu weit weg von klassischen kindlichen Bildangeboten), dennoch kann an individuelle Erfahrungen angeschlossen werden:“unsichtbar sein” oder “oft etwas falsch verstehen, etc. Für erfahrenere bzw. erwachsene Leser ist die Lektüre nur zu empfehlen, da sie den Blick auf die eigene Kindheit maßgeblich verändern kann.