Strupf wird Samichlaus-Esel

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• Feste
• Tiere

Teaser

Halb Wirklichkeit, halb Anlehnung an Geschichten des Nikolaus. Peter Bergmann bewegt sich in seinen Bilderbüchern von seinen Beobachtungen zu dem, was auch sein könnte. Und was er sieht, das zeichnet er auch: Skizzen, Bilder seines kleinen Kosmos, der damit auch der unsere wird. Altmodisch, ja, und schön.

Beurteilungstext

Im Hinterkopf ist natürlich, dass Jesus dereinst auf einem Esel in Jerusalem einritt. Esel, das sind störrische Tiere, die nicht immer das machen, was man von ihnen erwartet. Hier beschreibt Bergmann eine kleine Eselstute bereits vor ihrer Geburt, den Sorgen um sie, ihre ersten Schritte, ihre Anlehnung an die Mutter, ihr Aufwachsen, den Beginn ihres eigenen Kopfes - so wie wir es von Eseln erwarten.
Eine sehr gelungene Mischung von Text, Hinweisen auf das Leben irgendwo in der "freien" Natur, ganz viele Skizzen und in der Folge je ausgemalte Bildern führt er uns (wieder) vor, so dass wir uns sofort heimisch fühlen - wenn uns auch diese Welt zunächst fremd erschienen ist. Wir wachsen auf mit Strupf, zunächst sehr unsicher auf den schmalen Beinchen, dann neugierig und immer mehr auch eigensinnig.
Menschen treten nur im Text auf, hier ist es sogar nur der Erzähler. Und der hat dann "eines Winterabends" eine Begegnung mit einem Menschen mit breitem weißem Bart und stumpfrotem Mantel mit weißem Besatz. Genau wird es nicht klar, aber es wird wohl dieser sein, der später nachfragt. Sein Esel sei schon alt und wird zunehmend zu schwach, um seine Aufgabe für den Chlausentag zu erfüllen. Strupf sei der ideale Ersatz.

Hier also beginnt der Teil des Buches, der sich aus der Wirklichkeit (etwas) löst, ohne sie ganz zu verlassen. Auch als Samichlaus-Esel setzt Strupf "Tritt auf Tritt, sorgfältig, wie es Esel tun, ohne Hast und mit Bedacht". Und der Lohn ist später der Gesang der Kindergartenschar, die die Theresa leitet: "Zwei Lieder sangen sie dem Samichlaus vor. Und auch Strupf schien's zu gefallen; er wackelte mit seinen großen Ohren..."
(Wieder) eine gelungene Mischung von einem Ort, den es (vielleicht) wirklich gibt und der Natur und ihren Mären. - Gut für Kinder ab 6, wenn sie ein bisschen Geduld mitbringen.